Eine der am häufigsten thematisierten "Kreuzungen" der Baar: Der Allmendshofener Zubringer mit Mündung in die B 27. Kommt ein Kreisverkehr statt eines "Kleeblattes"? Oder kommt weitere 20 Jahre gar nichts? Foto: Hahnel

Bürgerinitiative setzt sich gegen weiteren Knotenpunkt ein. Kreisverkehr bei Riedseen im Gespräch.

Hüfingen - "Nein" zu einem weiteren Autobahn-Kleeblatt bei Hüfingen sagt die Initiative BUB 31 (Bürger für landschaftsschonende Verkehrsplanung) schon seit langer Zeit, ohne repräsentativ sein zu können.

Geduld und Standhaftigkeit der Bürgerinitiative sind bemerkenswert – das erkennen sogar jene an, die mit ihr einfach nichts anfangen können, denen das Kraftfahrzeug auch geliebtes Hobby ist und den Bau von Straßen tendenziell befürworten. Beim ewigen Thema Allmendshofener Zubringer sieht die BUB tatsächlich wieder mehr Licht am Horizont. Deutlich vernehmbar formuliert man mittlerweile, dass im Falle eines weiteren vierspurigen Ausbaus der Bundesstraße 27 ein großer Kreisverkehr das Kleeblatt unweit der Riedseenplatte ersetzen könne und müsse.

Von der politischen Ebene gingen Signale aus, wonach dass das Kreisverkehrskonzept auch innerhalb eines großen vierspurigen Straßenzuges funktionieren könnte und diesbezügliche Prüfungen ernsthaft angestellt würden (wir berichteten). Solche Signale braucht die BUB, förmlich anstoßen ließ sich während der Hauptversammlung, die Verkehrsplaner jetzt auch in eine alternative Richtung denken zu lassen.

Sollte zum nach wie vor fernen Tag ein Kreuzungs- und Brückenensemble wie beim Hüfinger Wasserturm verhindert worden sein, dürfte nicht nur der BUB-Vorsitzende Günter Fohmann einen vielleicht intensiven Triumphspaziergang um die Riedseen unternehmen, seinen Blick gen Schellenberg richten und tief durchatmen.

Nach wie vor ist das Planfeststellungsverfahren zur B27 noch nicht abgeschlossen, nach wie vor kann gemutmaßt werden, ob das 20-Millionen-Euro-Paket wegen der Frage der Finanzierbarkeit überhaupt geschnürt wird. Wie Henry Probst seitens der BUB bekräftigt, wäre eine Kreisverkehrslösung auch dann noch möglich, wenn die Planfeststellung getroffen würde. Probst: "Eine Feststellung muss eben nicht zwingend zum Kleeblatt führen."

Die Baarlandschaft ist nördlich von Hüfingen und beim Allmendshofener Zubringer offen sowie von landwirtschaftlichen und touristischen Belangen – die schönen Blickwinkel vom bebauten Schellenberg-Osthang mit überwiegend höherwertigen Einfamilienhäusern und vom Hüfinger "Hohen" einmal ausgeklammert.

Gemessen an ihrem ländlichen Charakter hat die zentrale Baar heute schon eine überdurchschnttlich hohe Kleeblattdichte: Hüfinger Wasserturm, Donaueschingen Mitte, Donaueschingen Nord, Autobahn 81 und Bad-Dürrheim.

Ein Kreisverkehr für einen vierspurigen Straßenzug muss übrigens nicht zwingend kreisrund und damit zu einem hohen Flächenverbarauch führen.

Die Bündnis-Grünen im Kreis verweisen in diesem Zusammenhang auf den bereits funktionierenden, leicht ovalförmigen und 100 Meter langen "Lonza-Kreisel" in Waldshut-Tiengen.