Die Künstlerin Karin Seitz aus dem "Kunst! Punkt" mobilisiert mit ihrer neuen Ausstellung zur Hexenverfolgung 1631 Dutzende von Menschen. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Künstlerin Karin Seitz stellt in Galerie "Kunst! Punkt" aus / Vernissage mit Bürgermeister

Von Rainer Bombardi

Hüfingen. "Die Farbe Weiss – es war ein regnerischer Sommer 1631" ist der Titel der aktuellen Ausstellung der Galerie "Kunst! Punkt".

Kuratorin und Künstlerin Karin Seitz setzt sich darin auf künstlerischem Weg mit einem der dunkelsten Kapitel der Stadtgeschichte Hüfingen auseinander.

Während ihren Recherchen entdeckte sie, dass auch ihre Familie betroffen war von den Hexenverfolgungen der damaligen Zeit. Mit diesem Wissen, einer gehörigen Portion Trauer und Frust, aber auch Hass, machte sie sich ans Werk, ein Stück Geschichte möglichst wertneutral aufzuarbeiten.

Dabei spielt sie bewusst mit dem Titel der Ausstellung und schreibt das "Weiss" so, dass seine Herkunft aus Sicht des (Ge-) Wissens oder auch von der Farbe her betrachtet werden kann. Weiss als Ausdruck von Neutralität, Wertefreiheit, Stille, Leere und Unschuld, aber auch Jungfräulichkeit, Reinheit oder Freude. Letzteres vor allem deshalb, weil es Seitz durch ihre intensive Beschäftigung mit dem Thema gelungen ist, ein Stück Aufklärung zu betreiben und für sich selbst ein Stück Klarheit zu schaffen.

Gestern nahm Seitz in der Vernissage ihr Publikum auf eine Reise durch die Ausstellung mit und erläuterte ihre Werke. Dabei war in jedem Wort die Anspannung zwischen einem Stück Philosophie und der Auseinandersetzung zu hören.

Seitz nähert sich dem Thema in ihrem künstlerischen Schaffen von allen Seiten und kommt immer wieder zum Schluss, dass es die Zeit der Hexenverfolgungen im übertragenen Sinnen auch heute noch gibt.

Bürgermeister Anton Knapp ging in seiner Laudatio auf viele dieser Empfindungen ein und lobte die Kuratorin als "außergewöhnlich" und "überraschend" im Aufbau der Vernissagen und der Ausstellungen.

Seitz signalisierte jederzeit die Bereitschaft zum Werkgespräch mit ihren Besuchern. Am Ende müsse indes jeder für sich die Objekte interpretieren, um im eigenen Leben entsprechend damit umgehen zu können.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist noch bis 21. Juli donnerstags und freitags von 10 bis 12 und 14.30 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.