Die beiden Bürgermeister Jürgen Guse und Anton Knapp gemeinsam mit Rudolf Kastner (Geschäftsführer der EGT) (vorne, von links) sowie den Verbandsmitgliedern Lorenz Neininger, Christian Stark und Franz Albert (hinten, von links) aus den Städten Hüfingen und Bräunlingen. Foto: Hanauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandsversammlung mit Vortrag über aktuelle Energiewirtschaft / Wirtschaftsplan einstimmig beschlossen

Von Julia Christiane Hanauer

Hüfingen/Bräunlingen. Hüfingens Bürgermeister Anton Knapp ist ab 1. Januar neuer Vorsitzender des Energiezweckverbands Baar (EV Baar). Der bisherige Amtsinhaber Jürgen Guse, Bürgermeister von Bräunlingen, wird sein Stellvertreter.

Einstimmig beschlossen wurde die Wahl durch die anwesenden Verbandsmitglieder. Eigentlich ist sie eh nur eine Formalie, da in der Satzung festgelegt ist, dass der Verbandsvorsitz alle zwei Jahre wechselt, dennoch muss immer abgestimmt werden.

Eine weitere Neuerung ab Januar: Die Zusammenarbeit mit der Energieversorgung Südbaar Blumberg (esb). Auch der Wirtschaftsplan 2015 des EV Baar wurde einstimmig beschlossen. Im Erfolgsplan der Einnahmen und Ausgaben sind knapp 860 000 Euro verzeichnet, im Vermögensplan etwas mehr als 16 000 Euro. "Wir haben alle in den vergangenen Jahren viel investiert, daher gibt es jetzt ein geringeres Volumen", erläuterte Jürgen Guse.

Rudolf Kastner, Geschäftsführer der EGT und Mitglied der Verbandsversammlung, gab einen Einblick in die aktuelle Energiewirtschaft. Anhand verschiedener Schaubilder stellte er den Energieverbrauch in Deutschland und Baden-Württemberg dar. Er zeigte auf, dass bundesweit im ersten Halbjahr 2014 Mineralöl mit 33,5 Prozent Anteil der Hauptenergielieferant war, gefolgt von Erdgas mit 22 Prozent. Die erneuerbaren Energien machten 11,5 Prozent aus.

Anhand eines Schaubilds zeigte Kastner auf, dass in Baden-Württemberg die Stromerzeugung aus Kernenergie und auch Erdgas seit 2000 gesunken ist, dafür aber deutlich mehr Energie aus Steinkohle gewonnen wird. Auch die erneuerbaren Energien sind gestiegen, allerdings verlaufe der Zuwachs der Windkraft nicht so wie geplant.

Baden-Württemberg sei zudem auch immer schon auf Energie von außen angewiesen gewesen. Zwar sank der "Import" in den vergangenen Jahren, aber das Bundesland werde auch weiterhin Energie aus anderen (Bundes-) Ländern beziehen.

Bei Fotovoltaik sieht Rudolf Kastner durchaus noch Wachstumspotenzial, allerdings sei dieser Bereich in sonnenreichen Gebieten schon weit ausgebaut, so dass es wohl eher kein größeres Wachstum mehr gebe.

Rudolf Kastner machte darauf aufmerksam, dass die erneuerbaren Energien bisher nur wenig zur gesicherten Leistung beitragen und man derzeit noch Gefahr laufe, dass die Versorgung nicht sichergestellt sei, wenn die Kapazität der Anlagen fehle.