Die Tour soll auch das Sozialverhalten fördern. Gemeinsam packen die Kinder und die Betreuer die Begleitfahrzeuge (Von links) Sabrina, Kai, Tyrice, Bianca, Sammy, Bastian, Heimleiter Klemens Krause-Sittnick, Tom, Nils, Susanne, Ana, Diane und Cedric. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderhaus am Buchberg geht zum 20. Mal auf Tour / 600 Kilometer auf den Spuren der Römer

Von Andrea Wieland

Hüfingen-Behla. Ein kleines Jubiläum feiert die Radtour des Kinderhaus am Buchberg: Bereits zum 20. Mal gehen die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit ihren Betreuern auf eine Fahrradtour. Unter dem Motto "Auf den Spuren der Römer" fahren die 30 Kinder und zehn Betreuer von Borth an der Wesel über Köln nach Rehlingen.

Bei dieser dreieinhalbwöchigen Tour erwartet die Kinder so einiges: Neben 600 Kilometern Fahrt mit dem Fahrrad wird es auch einige Aktionstage geben. Besonders freut sich der 14 jährige Cedric dabei auf den Sport, der dabei gemacht wird, denn neben dem Fahrradfahren wird unter anderem auch Fußball gespielt oder ins Schwimmbad gegangen. "Außerdem kocht Klemens Krause-Sittnick so gut, auf das Essen freue ich mich auch schon", lobt Cedric die Kochkünste des Heimleiters in den höchsten Tönen.

Bei der siebenjährigen Diane steht ganz anderes im Vordergrund: "Am meisten freue ich mich auf meinen Geburtstag, der ist nämlich in dieser Zeit." Und für die Tour hat sie auch schon fleißig trainiert: "Doch bei der Freizeit ist das ganz anders als beim Training, da hat man ein Ziel vor Augen", ergänzt Cedric.

Die Idee, gemeinsam Fahrrad zu fahren, hat einen pädagogischen Hintergrund, denn gemeinsam Unterwegssein erfordert nicht nur von den Kindern Selbstdisziplin, sondern auch von den Betreuern.

Auf der Tour wird so jeder Konflikt ausgetragen und die Beziehung zwischen den Kindern, sowie zwischen Kindern und Betreuern gestärkt "Das was man bei der Betreuung, hier im Haus innerhalb von vielen Monaten erarbeitet, schafft man auf der Radtour in wenigen Wochen", erklärt Sozialpädagogin Susanne Krause-Sittnick. Das gegenseitige Motivieren sowie die Rücksichtnahme auf andere und das Erlebnis, gemeinsam ein Ziel erreicht zu haben, sporne die Kinder täglich aufs Neue an. Auch im Gespräch mit Cedric und Diane, die beide schon zum dritten, beziehungsweise vierten Mal dabei sind, erährt man, dass es für sie nicht einfach eine Freizeit ist. Erlebnisse werden nicht mehr vergessen und immer wieder in Erinnerung gerufen, ebenso wie das positive Gefühl, das die Teilnehmer erleben. Bei der Tour gelten aber auch feste Regeln: So trägt jeder einen Helm, überholen ist verboten und man hilft sich gegenseitig.

Wichtig ist für die Erzieher ist auch, dass jedes Kind ein eigenes Fahrrad hat, denn auf sein Eigentum passt man besser auf. Täglich legen die Kinder – sie sind entsprechend der sportlichen Leistung eingeteilt und werden von zwei Betreuern begleitet – bis zu 50 Kilometer zurück.

Ein Begleitfahrzeug nimmt erschöpfte oder verletzte Kinder auf und die "Vorhut" desr Gruppe aus Behla bereitet auch das Lager für die kommende Nacht vor. Bei der Tour sind immer kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten gefragt. Daher wird oft auf Sportvereine zurückgegriffen, da diese sanitäre Anlagen, sowie genug Platz für die Zelte zur Verfügung stellen können.