Großer Zunftball entführt in das Reich Poseidons / Narrenrat befasst sich mit der Zukunft Hornbergs

Von Fritz Gebauer

Hornberg. Beim Zunftball haben die Narren ihre Gäste in das Reich des Poseidons, des Herrn der Meere, entführt. Es gab hübsche Algen und charmante Backfische zu sehen. Außerdem schrieb "Dr. Music" ein nettes Lied für die Meeresbewohner.

Mit dem Motto "An de Fasnet, ihr werdet sehn, kann man in Hornberg tauchen gehn" hatte sich die Narrenzunft Hornberg in diesem Jahr völlig dem nassen Element verschrieben. So war beispielsweise am Schmutzigen Donnerstag der Hornberger Bürgermeister Siegfried Scheffold per U-Boot entführt worden. Modernes Kidnapping also "auf dem Seeweg".

Beim Zunftball am Sonntagabend öffneten die Narren noch ein geheimes Türchen und nahmen ihre Freunde mit in das Reich Poseidons.

Da gab es hübsche Algen zu sehen, charmante Backfische, Meerjungfrauen und natürlich jede Menge andere Meeresbewohner. Ja, und der Hornberger "Dr. Music" komponierte und textete einen Fasnets-Hit dazu, ein Kinderlied, das der Komponist und Autor den Fischen gewidmet hatte und nun vorstellte. Rasch hatte sich das eingängige Stück beim Publikum eingeprägt und wurde begeistert mitgesungen.

Zunftmeister Uwe Faller hatte das närrische Publikum eingangs mit fernsehreifen, geschliffenen Versen willkommen geheißen, wobei sein besonderer Gruß vor allem dem Präsidenten der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, Roland Wöhrle, galt. Sein Besuch sei eine große Ehre für die Hornberger Zunft.

Nachdem der urige Tanz der Hornberger Hörner (Teufel) absolviert und damit der Brauchtumspflege Genüge getan war, übernahm Poseidon (Michael Blum) die Führung durch sein Reich und das Programm. Carmen Blum assistierte ihm als Poseidons Frau.

Auf dem Weg ins Meer wurde noch rasch ein Zaungast mitgenommen, den Poseidon als Udo Lindenberg vorstellte. Er hatte allerdings eine große Ähnlichkeit mit der "Zunftqualle" Uwe Faller.

Dass es auch unter Wasser fröhlich zugeht, zeigte sich bald. Der Baby-Boogie, den zehn stramme Pampersrocker aufführten, war eine Wucht, das Publikum kreischte vor Vergnügen und bedachte auch Poseidons Olympioniken mit lautem Beifall. Hier durfte natürlich "Yellow Submarine" nicht fehlen, tänzerisch charmant umgesetzt von "Carmens Jungschar".

Nachdem einige "Betonier" Poseidons Gäste mit einer rasanten Schau aus ihrem "geistlichen Fasnets-Programm" erfreut hatten, zeigten Philipp Ketterer und Fabian Schweizer – wie sie es schon seit 1996 jedes Jahr tun – einen Film, den sie als Reporter auf Hornbergs Straßen gedreht hatten. Wen wundert es wirklich, dass es sich hierbei auch meist um Wasser drehte? Nämlich um’s Hornberger Schwimmbad und um die Meinung der Bürger dazu.

Seit alters her ist der letzte Programmpunkt den Narrenräten vorbehalten.

Die "Narrenratsnummer" befasste sich diesmal mit Hornbergs Zukunft, sowohl über als auch unter Wasser. Da wurde der Lebensquellbrunnen der Brauerei ins Schwimmbad verlegt und Hornberg zum Heilbad erhoben.

Der "Gemeinderat" stieg ins Wasser und zeigte ausgelassen, wie man sich darin vergnügen kann. Bis es freilich Poseidon zu bunt wurde und er sie aus dem Nass vertrieb.

Die Besucher des Zunftballes durften indes noch lange dableiben und zu den Melodien von "Hitrider" auch im Tanze drehen.