Abschied: Kollegium und Schüler haben gestern Grundschullehrerin Margot Lang "Auf Wiedersehen" gesagt

Im Jahre 1975 hatte sie ihren Dienstantritt an der Wilhelm-Hausenstein-Schule. Jetzt, nach 41 Jahren, ist die beliebte und geschätzte Grundschullehrerin Margot Lang in den Ruhestand verabschiedet worden.

Hornberg. Es ist zu Zeiten von Abba. Ihr Hit "SOS" dröhnt 1975 durch die Radios. In diesem Jahr kommt die junge Lehrerin Margot Lang das erste Mal nach Hornberg. "Ich wusste vorher gar nicht, wo die Stadt liegt", bekennt sie gestern Mittag bei ihrer Verabschiedung freimütig. Sie hatte beim Anblick der Gegend nur den einen Gedanken: "Bloß wieder weg!"

Nach 41 Jahren an der Wilhelm-Hausenstein-Schule zieht Lang jetzt Bilanz: "Ich glaube, so schlimm war es wohl doch nicht." Denn die beliebte Pädagogin hat ihr Herzblut in die Arbeit mit den ihr anvertrauten Schüler gelegt. "Wie viele Kinder du auf ihrem Weg begleitet hast, wird deutlich, wenn mir immer wieder Eltern berichten, dass sie schon von dir unterrichtet wurden und nun ihre Kinder bei dir sind", sagt Schulleiterin Silke Moser, die im Wechsel mit Konrektorin Anja Strittmatter die Abschiedfeier gestaltet.

Beide verbinden das Wort "Abschied" aber mit "traurig" und "Lebe wohl". Das finden sie nicht gut. "Eine ›Neue-Wege-Feier‹ ist doch viel passender, wenn auch eine große Portion Wehmut dabei ist", betonen beide. Und zitieren Michael Ende: "Alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist verlorene Zeit", sagt Moser, und Strittmatter fügt hinzu: "Und somit wird deutlich, warum deine Zeit hier an unserer Schule so gewinnbringend und wertvoll war und ist." Moser nennt Margot Lang liebevoll ein "Urgestein unserer Schule". Das sieht Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold etwas anders. "Ich würde eher sagen, Sie sind ein wahrer Edelstein", sagt er in seiner Laudatio. Denn Edelsteine strahlen und sind überdies hart: "Das steht für die klare Linie".

Magot Lang hat nach Scheffolds Worten ein "typisches Lehrerbild" abgegeben: "Sie haben am Ort gewohnt und sich vielfältig in Schule, Kirche und Freilichtbühne engagiert." 41 Jahre seien eine extrem lange Zeit. "Der Abstand vom Schüleralter zum eigenen Lebensalter wird immer größer. Trotzdem haben Sie das toll gemacht", so Scheffold.

Elternbeiratsvorsitzende Claudia Lauble-Plewa dankt der scheidenden Pädagogin für "die gute Zusammenarbeit". Auch für sie ist der Abschied aus ihrem Amt gekommen, denn ihre Tochter verlässt die Schule. Viele rote Luftballons mit kleinen Zetteln drin bekommt Margot Lang, darauf stehen viele gute Wünsche für die Zukunft.

Die Klasse 2a führt einen Westerntanz auf, und der Lehrerchor gibt ein Ständchen.