Die Lauterbacher und die Hornberger Trachtentänzer arbeiten schon seit vielen Jahren harmonisch zusammen. Foto: Gebauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele Gäste bei Heimat- und Trachtenabend des Historischen Vereins

Hornberg (tg). Vom Wetter her stand der Heimat- und Trachtenabend des Historischen Vereins am vergangenen Freitagabend auf dem Bärenplatz eigentlich nicht unter guten Vorzeichen, hatte es doch noch kurz zuvor geregnet. Aber der milde Sommerabend lockte dann Feriengäste und Einheimische doch überraschend zahlreich zur Stadtmitte und gab Gelegenheit, das Gebotene aus allernächster Nähe zu verfolgen und in bester Stimmung zu genießen. Und das sogar ohne Regenguß.

Die Trachtengruppe des Historischen Vereins hatte wieder ihr umfangreiches Repertoire geöffnet und erfreute mit hübschen Trachtentänzen, interessanten Einlagen, einem Wettsägen für Besucher und nicht zuletzt einem lustigen Schwank aus der Feder des verstorbenen Hornberger Heimatdichters Erwin Leisinger.

Mit von der Partie war wieder die Trachtengruppe aus Lauterbach, mit der die Hornberger gut harmonieren und deren Programm eine angenehme Bereicherung und Ergänzung des Repertoires ist. Für Musik zur Begleitung der Trachtentänze und zur Unterhaltung sorgten Gaby Billharz und ihre Tochter Anna in bewährter Weise mit ihren Akkordeons. Peter Reeb hatte die Aufgabe des Conferenciers übernommen. Er begrüßte das Publikum, darunter viele Besucher aus dem Stephanus-Haus, führte gewandt durch das Programm, gab dem Publikum etwa erforderliche Erklärungen und sorgte für einen guten Draht zwischen der "Bühne" und den "Rängen".

Trachtentänze aus vielen Gauen Europas waren an diesem Abend Gegenstand temperamentvoller Darbietungen, Klaus Schwer spielte den von seiner Verkaufstour durch Europa heimkehrenden Uhrenträger und Fritz Wöhrle (Archi) hatte als Glasträger eine ganz ähnliche Rolle.

Zwei mutige Paare meldeten sich dann als Freiwillige für den Säge-Wettbewerb. Dabei ging es nicht um das möglichst schnelle Absägen eines Stückes Holz, sondern darum, ein solches im Gewicht von 375 Gramm zu präsentieren. Gewiss keine leichte Aufgabe, aber die "Duellanten" lagen mit ihrer Lösung gar nicht mal so schlecht.

Ein Sägerteam schnitt 649 Gramm ab, das andere lag mit 256 Gramm etwas näher am Ziel. Dafür gab es dann auch einen Preis und einen Trostpreis.

Dann erfreute Erwin Leisingers "Kutschenhandel" die Besucher. Ein Bauer hatte seine Kutsche, eine alte Chaise, in der Zeitung ausgeschrieben, während seine Frau per Inserat einen Mann für ihre Tochter suchte. Die "Verkaufsgespräche" gaben Gelegenheit zu herrlichen Missverständnissen und Verwechslungen und erfreuten mit ihrem einzigartigen Vokabular.

Eine schöne Geste war noch, die jüngsten im Programm mitwirkenden Trachtenträgerinnen vorzustellen und sie für ihren Mut zu loben, ehe das unterhaltsame und vergnügliche Programm dann mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Kein schöner Land" ausklang.