Carolin Sum (links) und Angela Gries (rechts) ehrten (von links) Doris Seubert, Ulla Moosmann und Adelheid Walleser für ihre langjährige Treue zum Tierschutzverein. Foto: Gräff

Hunde aus Tötungsstation im Ausland werden viel zu früh vermittelt. Arbeitsreiches Jahr.

Hornberg - Wenn Tiere in Not geraten oder hilflos aufgefunden werden, dann sind die Mitglieder des Tierschutzvereins Hornberg-Gutach gefordert. Immer mehr Probleme gibt es mit Hunden aus dem Ausland, wie in der Mitgliederversammlung am Freitag zu erfahren war.

Mit aktuell 130 Mitgliedern ist der Verein zwar keiner der ganz kleinen. Was allerdings Einsätze und Hilfsmaßnahmen anbelangt, konzentriert sich die Inanspruchnahme doch auf einen engeren Kreis. Und der ist dann oft richtig gefordert.

Tier-Rettungseinsätze hat es auch im vergangenen Vereinsjahr wieder zur Genüge gegeben. Leider nicht immer erfolgreich, wie Vorsitzende Carolin Sum bedauerte.

So rannte ein Mops erschrocken davon, nachdem er mit einem Elektrozaun in Berührung gekommen war. Später wurde er dann tot in einem Straßengraben gefunden, er war überfahren worden.

Nicht überlebt hat auch eine junge Kohlmeise, die in Hornberg gefunden und mitgenommen wurde. Sum wies zum wiederholten Mal darauf hin, dass die Jungtiere durchaus angefasst, aber nicht mitgenommen werden sollten.

Zirkustiere fordern Helfer

Längst haben es die Tierschützer aber nicht nur mit Hunden und Katzen zu tun. Auch ein Hase, der wohl ausgesetzt wurde, sowie eine Gelbwangen-Schildkröte – diese wurde vom Besitzer schon vermisst – beschäftigten das Team. Eine Herausforderung für den Tierschutzverein war der Zirkus Aladin, der mit 27 Tieren in Niederwasser gestrandet war. "Dank der Geldspenden vieler Menschen konnten wir die Tiere versorgen und unter anderem auch den Hufschmied bezahlen", schilderte Sum.

Ein herzliches Dankeschön ging an Petra Schondelmaier, die sich maßgeblich um die Ponys kümmert und sie – inzwischen sind es drei – bei sich auf dem Hof untergebracht hat.

Ängstliche Hunde

Zu versorgen waren neben Hunden und Katzen auch zwei Ponys, zwei Esel sowie Ziegen und Kamele, darunter auch ein Dromedar.

Scharfe Kritik übte Tierschützerin Sabine Silzer an der immer gängigeren Praxis, Hunde, die aus einer Tötungsstation im Ausland nach Deutschland kommen, viel zu früh zu vermitteln. "Die Tiere sind noch völlig verängstigt und haben noch kein Vertrauen zu den Menschen", sagte Silzer und berichtete von einem Hund, der von einer deutschen Tierstation nach Hausach vermittelt wurde.

Das Tier flüchtete von seinem neuen Zuhause und wurde 18 Tage lang gesucht. Die Spur führte laut Silzer von Hausach über den Brandenkopf nach Zell und weiter nach Oberharmersbach.

"Immer wieder wurde der Hund gesichtet, aber es ist keinem gelungen, ihn einzufangen", so die Tierschützerin. Schließlich fand man das Tier – in einem Schopf auf einem Heuballen schlafend – in Ortenberg. Es konnte eingefangen werden. Heute hat es ein tolles Leben auf der Schwäbischen Alb.

"Das Thema Auslandshund war mal eine gute Sache, inzwischen ist es zu einer Gelddruckmaschine verkommen, das hat mit seriösem Tierschutz nichts mehr zu tun", zog Silzer kritisch Bilanz.

Backhelfer gesucht

Joachim Hurst, der die Moderation bei der Mitgliederversammlung übernommen hatte, berichtet von einer ausgeglichenen Kasse. Von einem Teil der Mitgliedsbeiträge hat der Verein Hundefallen gekauft. Um ihre Kasse weiter aufzustocken, wollen die Tierschützer auch in diesem Jahr wieder beim Hornberger Weihnachtsmarkt am 9. Dezember dabei sein. Dazu suchen sie noch freiwillige Helfer, die für den Stand etwas Weihnachtliches backen. "Wer mehr wissen will, kann sich gerne an den Vorstand – Carolin Sum oder Angela Grieß – wenden", sagte Hurst.

INFO

Ehrungen

 30 Jahre: Adelheid Walleser, Fischerbach

 20 Jahre: Oliver Schnürle, Schonach

 15 Jahre: Ulla Moosmann (Fischerbach) und Doris Seubert (Hofstetten).