Hornberger Weltunternehmen feiert mit rund 1400 Gästen seinen 200. Geburtstag.
Hornberg - Im Jahre 1817 ist in Hornberg eine Steingut-Fabrik gegründet worden. Am Dienstag hat das Unternehmen, welches heute unter dem Namen Duravit weltbekannt ist, zusammen mit einem Teil seiner Mitarbeiter seinen 200. Geburtstag groß gefeiert.
Rund 1400 Gäste tummeln sich ab 18 Uhr im Bereich des Duravit-Design-Centers. Dort ist eine große Showbühne mit riesigen Überdachungen aufgebaut. Zu den Gästen gehören neben den Mitarbeitern der Duravitwerke Hornberg, Schenkenzell und Achern auch die Unternehmensleitung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Gregor Greinert und dem Vorstandsvorsitzenden Frank Richter.
Aus der Politik sind der Ortenauer Landrat Frank Scherer mit Ehefrau Evgeniya und Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold mit Ehefrau Elfi gekommen.
Während das Wetter zunehmend kühl wird, steuern die "Simsegräbsler Guggenmusik" aus Hofstetten mit heißen Rhythmen dagegen. Die Gäste haben inzwischen die Qual der Wahl: An zwölf "Foodtrucks" werden schwäbische und internationale Gerichte angeboten, zudem stehen drei Getränkestationen bereit.
Gregor Greinert begrüßt die Geburtstagsgäste als erster und nimmt sie auf eine kleine Reise in die digitale Welt. "Überall stehen heute Ladestationen für alle möglichen elektronischen Geräte in einer Wohnung", zählt er auf. Dann kommt er auf das Bad zu sprechen, welches er als "die Aufladestation für den Menschen" bezeichnet.
Und weitere digitale Visionen aufzeigt: "Vielleicht redet die Dusche ja bald mit dem Spiegel und sagt ihm, was er tun muss, damit er nicht beschlägt." Das Badezimmer der Zukunft ist in allen Bereichen innovativ von Werkstoff- über Spültechnik bis hin zu Elektrotechnik für Licht-, Sound- und Whirlsysteme. Knapp 6000 Mitarbeiter sind laut Greinert international für Duravit tätig, im Jahr 2016 bezifferte sich der Umsatz auf 450 Millionen Euro.
Trotz der vielen Herausforderungen der Zukunft hat Greinert keine Angst vor der Zukunft: "Denn ich als Unternehmer weiß, wie ich sie gestalten muss."
Weniger in die digitale Welt zieht es anschließend Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold. Er schaut sich lieber etwas in der Geschichte des Unternehmens um. "Duravit ist das Flaggschiff der Industrie", sagt er zu Beginn: "Es waren stürmische Zeiten der Aufwärtsentwicklung, bittere des Niedergangs und dann schließlich eine Entwicklung, die dynamisch und atemberaubend erfolgreich verlief".
Früher waren nur Arbeiter aus Hornberg bei Duravit in Lohn und Brot, heute kommen laut Scheffold Beschäftigte aus der ganzen Region. "Wir als Stadt sind zusammen mit dem Gemeinderat stolz und glücklich, dass wir das Unternehmen haben", sagte Scheffold und bekräftigt: "Möge das starke Herz noch viele Jahrzehnte lang schlagen."
Diesen Wunsch bekräftigt auch der Präsident des IHK Südlicher Oberrhein, Steffen Auer, der Gregor Greinert eine Ehrenurkunde der IHK überreicht.
Dann wird die Bühne frei gemacht für Gäste aus dem Sport. Aus dem Eishockey kommen Spieler der "Adler Mannheim", die "Rhein-Neckar Löwen" vertreten den Handball. Auch Spieler des Mannheimer Hockeyclub, einer der traditionsreichsten Sportclubs Deutschlands, sind zu Gast. Duravit ist Sonsoring-Partner dieser Vereine.
Livebands wie die "Livin Music Family" und "Bluesquamperfekt" sorgen den ganzen Abend für ausgelassene Stimmung, bevor auf dem Dach des Duravit-Centers schließlich ein großes Geburtstags-Feuerwerk gestartet wird.
Info
Kurzblick in die Geschichte
1817: Gründung einer Steingut-Geschirrfabrik im Schwarzwald.
1842: Erweiterung der Geschirr-Palette um Nachtgeschirre.
1912: Die Fertigung von Steingut-Geschirr wird eingestellt.
1956: Umstellung der Produktion von Steingut auf Porzellan.
1960: Die Sanitärwelt hört einen neuen Namen: Duravit.
1977: Beginn der Badmöbelproduktion.
1982: Beginn der Accessoires-Produktion.
1984: Eine Aktienmehrheit des elsässischen Unternehmens Céramique de Bischwiller geht auf Duravit über.
2004: Eröffnung des neuen Duravit Design Centers am Stammsitz Hornberg. Inbetriebnahme des Produktionsstandorts Duravit Chongqing, China.