Hans Brohammer (von links), Thomas Schwertel, Franco Giardini und Josef Frey wollen den Erdbebenopfern helfen. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Spenden: Hornberger wollen individuelle Schicksale unterstützen / "Kanönle" wird für Aktion geöffnet

Große Betroffenheit hat das schwere Erdbeben in den Abruzzen am Mittwoch auch in Hornberg ausgelöst. Aber auch den spontanen Wunsch, zu helfen.

Hornberg. Ohne Zögern beschlossen Thomas Schwertel, Hans Brohammer und Josef Frey gemeinsam mit dem ehemaligen Wirt des "Kanönle" Franco Giardini, eine Spendenaktion zu starten. Die Drei gehören zu den Italienfans, die schon jahrzehntelang mit von Giardini organisierten Fahrten das Land bereisen. "Viele Kinzigtäler kennen die Region gut und sind sicher genauso geschockt und entsetzt wie wir", sagt Giardini, der schon ein halbes Jahrhundert in Hornberg lebt.

Nachdem er sich nach der schrecklichen Nachricht versichert hatte, dass seine Schwestern Luigina und Guiliana in seiner umbrischen Heimatstadt Trevi wohlauf sind, atmete Giardini erst mal auf. Trevi liegt gerade einmal rund 60 Kilometer von Amatrice entfernt, einem der Orte, die es am schlimmsten getroffen hat. "Dann erkundigte sich Thomas am Donnerstagmorgen telefonisch, ob in Trevi alles in Ordnung ist", erzählt Giardini und ihm sei bewusst geworden, dass zwar seine Schwestern verschont wurden, aber Tausende Menschen nicht.

Es sei der Gruppe klar, keine Unsummen zusammen zu bekommen, meint Thomas Schwertel. Infrastruktur wie Schulen und Ähnliches wieder herzustellen, sei Aufgabe des Staats. Vor Ort seien ja rund 6000 Helfer, fügt Giardini hinzu. Er hält sich ständig auf dem Laufenden und ist in Kontakt mit dem Hornberger Alfonso D’Astolfo, der gerade in der Region Urlaub macht. Es müsse furchtbar gewesen sein, wie die Menschen mitten in der Nacht aus den Häusern gestürmt seien.

Die Organisation der Rettungsarbeiten funktioniere, könne aber beileibe nicht alles Elend der vielen Menschen auffangen. "Wir wollen spezielle Einzelfälle wie Kinder, die ihre Eltern bei den verheerender Erdbeben verloren, unterstützen", konkretisiert Schwertel. Wer die Spendenempfänger im Einzelnen sind, sei natürlich noch nicht klar.

Geld soll persönlich übergeben werden

Was aber außer Zweifel steht, ist das Versprechen der Hornberger, dass die Spenden direkt ankommen. Voraussichtlich Ende September fährt erstmals eine Delegation um Giardini ins Erdbebengebiet und übergibt das Geld persönlich. An den kommenden zwei Wochenenden wird der ehemalige Wirt das früher sehr beliebte "Kanönle" von Freitag bis Sonntag ab 18 Uhr öffnen und zugunsten der Erdbebenopfer landestypische Gerichte anbieten. "Wenn die Resonanz gut ist, bleibt es nicht bei den zwei Wochenenden", meint Giardini. Nach Abzug der Selbstkosten geht der volle Betrag der Einnahmen auf das Spendenkonto.

Zusätzlichen Anreiz zum Spenden soll ein Spendenbarometer geben, das Montags den Spendenstand verkündet. Einen bescheidenen Grundstock hat Giardini mit rund 150 Euro schon gesetzt.

  Sparkasse Haslach-Zell

Erdbeben Italien, IBAN: DE 19 6645 1548 0010 7626 74,

BIC: SOLADES1HAL

  Volksbank Hornberg

Erdbeben Italien, IBAN: DE 16 6949 1700 0130 7303 02

BIC: GENODE61TRI