Stellvertretender Vorsitzender Martin Moser (von links), Ehrenvorsitzender Ansgar Barth, Vorsitzender Jean-Claude Naudet, Martina Dieterle (Malerin), Wendelinus Wurth (Maler), Willy Heine (Maler) und Bürgermeister Siegfried Eckert. Foto: Becker

Sommerausstellung der Malerkolonie im Hasemann-Liebich-Museum ist eröffnet

Viele Kunstinteressierte haben an Fronleichnam die Eröffnung der Sommerausstellung im Hasemann-Liebich-Museum besucht. Das Hasemann-Liebich-Museum zeigt ab sofort Kunstwerke zum Thema "Die Gutacher Malerkolonie – einst und heute".

Gutach. In fünf Räumen des Museums sind Bilder von den Gründern Wilhelm Hasemann und Curt Liebich bis hin zur jüngsten Künstlerin Martina Dieterle, die 2015 zur Gruppe stieß, zu sehen.

Bei seiner Begrüßung hob Kunstvereinsvorsitzender Jean-Claude Naudet den großen Einfluss der Gutacher Malerkolonie auf das Bild des Schwarzwalds, seiner Landschaften, Traditionen und Trachten hin. "Gutach ist der Schwarzwald, der Schwarzwald ist Gutach", stellte er nicht ohne Stolz fest. Denn die Postkarten, vor allem von Liebich, würden in alle Welt verschickt. Fragen die Menschen heute nach dem Schwarzwald, so denke jeder an das typische Bauernhaus des Vogtsbauernhofs und an die Gutacher Tracht mit dem unverwechselbaren roten Bollenhut, so Naudet.

Bürgermeister Siegfried Eckert stellte bei seiner Rede die grundlegende Frage: "Was ist Kunst?" Zwar sei die Antwort laut Eckert keinesfalls einfach, doch auf den Punkt gebracht kommt Kunst von Können. Und das Können der Künstler der Gutacher Malerkolonie könne in mehr als 80 Bildern von rund 30 der 200 bisherigen Künstler der Kolonie betrachtet werden. Dabei sind Landschaften, Bauernhäuser, Trachten und Menschen die Hauptmotive.

Ausstellung entsteht auf Wunsch der Touristen

Zur Sommerausstellung kam es übrigens auf vielfachen Wunsch vor allem von Feriengästen, die während der Hauptreisezeit das Museum besuchen möchten. Die Ausstellung ist vom 15. Juni bis 20. August, mittwochs, sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Sonderführungen sind nach Vereinbarung unter Telefon 07833/95 93 92 oder 07833/71 76 möglich.

 INFO

Die Gutacher Malerkolonie

> Die Gutacher Malerkolonie begann mit dem Wirken der beiden Künstler Wilhelm Hasemann ab 1880 und Curt Liebich ab 1891. Beide machten Gutach ab 1896 zu ihrem Wohn- und Wirkungsort, wo die eigentliche Gründung der Malerkolonie erfolgte. Diese ist seitdem ein loser Verbund von Künstlern, ohne auf einen bestimmten Stil oder eine besondere "Schule der Malerei" fokussiert zu sein. Hasemann und Liebich pflegten Kontakt zu vielen Künstlern ihrer Zeit aus allen Gegenden Deutschlands, der Schweiz und Frankreichs oder luden diese nach Gutach ein. Es waren Schriftsteller und besonders Maler. In neuerer Zeit, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, fanden sich die Kunstschaffenden der Region wieder zusammen. Im Jahr 1975 entstand offiziell ein neuer Malerkreis, angeregt und organisiert vor allem durch Eugen Falk-Breitenbach (1903 – 1979) und Inge Ringwald-Engelhardt (1925-2009). Letztere hatte lange Jahre den Vorsitz der Künstlergruppe inne.

>  Zu den Aktiven der aktuellen Gutacher Malerkolonie zählen: Beate Axmann, Herbert Böhm, Willy Heine, Werner Kenngott, Herbert Krauth und Werner Luft. Vorsitzender des Kunstvereins mit Kunstmuseum Hasemann-Liebich in der Gutacher Kirchstraße 4, im sogenannten Krämer-Haus, ist Jean-Philipp Naudet, der Ehrenvorsitzende ist Gutachs Ehrenbürger Ansgar Barth.