Zunftmeister Uwe Faller (links) ehrte langjährige Mitglieder der Narrenzunft. Kurt Reißig (rechts) ist mit 60 "Dienstjahren" unangefochtener Spitzenreiter. Foto: Gebauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung der Hornberger Narrenzunft / Nicht nur während der fünften Jahreszeit aktiv / Viele Ehrungen

Von Fritz Gebauer

Hornberg. Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass eine Narrenzunft nur zur Fasnetszeit aktiv sei. Die Hauptversammlung der Hornberger Zunft am Freitagabend im "Schondelgrund" erbrachte den Beweis dafür, dass dieser Verein zwar in der "fünften Jahreszeit" seine Hochphase hat, aber sonst durchaus ganzjährig und ohne Auszeit präsent ist.

Zunftmeister Uwe Faller hieß all die Narrenfreunde im Gasthof "Schondelgrund" willkommen, mit besonderer Freude die "älteren Jahrgänge" und Ehrenmitglieder, neben verdienten Narren aber auch solche, die sich ihre Sporen noch verdienen müssen.

Ein herzlicher Gruß galt nicht zuletzt Mitgliedern der Fasnetsgesellschaft Unterägeri (Schweiz) mit denen die Hornberger eine über 40-jährige Freundschaft verbindet. Bekanntlich erwuchsen aus dieser "närrischen Freundschaft" mit den Jahren etliche Liebesbeziehungen, die bis zum Traualtar führten.

Als honorige Ehrengäste hieß der Zunftmeister explizit und mit großer Freude die langjährige frühere Narrenmutter Edeltraud Schreiner und den verdienten Ehrenzunftmeister Hans Hopp willkommen. Des Zunftmeisters Rückblende auf das vergangene Vereinsjahr bestätigte mit ihrer Fülle von Ereignissen und Events die Behauptung, dass sich auch "unter dem Jahr" bei den Narren "was tut". Der umfängliche Bericht gab Kunde von -zig Veranstaltungen, von einer lebhaften Fasnet, aber auch von der vielfachen Vernetzung der Hornberger Narrenfreunde mit anderen Zünften, vor allem von der VSAN, der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte.

Uwe Faller stellte in seinem Überblick mit Freude fest, dass die Schnurranten in Hornberg wieder aktiv wurden und erinnerte sich gern an die Narrenmesse, die Pfarrer Koppelstätter in der Hornberger katholischen Kirche für die Hästräger zelebrierte. Das ganz Besondere hieran war, so der Zunftmeister, das Mitwirken der Trachtenkapelle aus dem "ur-evangelischen Reichenbach".

Aus der Praxis des Vereinslebens ergab sich der Appell des Zunftmeisters an die Narren, dass sie doch bei der Häsausgabe und vor allem bei der Rückgabe sich größerer Disziplin und Pünktlichkeit befleißigen möchten. Ein Lob bekamen die Wagenbauer und die Helfer, die beim Kinder-Ferienprogramm mitwirkten. In seiner Vorschau sprach der Zunftmeister vom Vorhaben, einen Flyer oder eine Broschüre für die Öffentlichkeitsarbeit der Narrenzunft zu erstellen.

Minus in der Bilanz wegen Investitionen und Reisekosten

In Vertretung des verhinderten Säckelmeisters Dirk Martin gab Markus Reeb Einblick in die Kassenlage der Zunft. Er berichtete von einem Minus in der Bilanz, verursacht durch Investitionen, Reisekosten und Minder-Erlöse bei Veranstaltungen.

Bürgermeisterstellvertreterin Eva Laumann würdigte den kulturellen Aspekt der Narrenzunft-Aktivitäten und nahm in der humorigen Art, für die sie bekannt ist, die Entlastung des Vorstandes vor. Vor den anschließenden Wahlen gab der Zunftmeister den Rückzug von Michael Rottler als Schriftführer bekannt. Auch Conni Hein, seit 33 Jahren in der Vorstandschaft tätig und noch viel länger Mitglied der Narrenzunft, hatte um Entbindung von ihrem Amt als Beisitzer gebeten.

Die Vorstands-Teilwahlen bestätigten Uwe Faller in schriftlicher Abstimmung – bei einer Gegenstimme – als Zunftmeister. Nadine Baumann wurde neue Schriftführerin, Dominik Dilger sah sich als Maskenträgerobmann im Amt bestätigt und Andrea Staiger trat die Nachfolge von Conni Hein im Vorstand an.

Die Vorschau von Michael Rottler ließ erkennen, dass das neue Vereinsjahr dem alten in nichts nachstehen und alle Mann fordern wird. Bei der Diskussion um das Motto der Fasnet 2015 sprach sich die Mehrheit für "Hippiezeit" aus.
 

INFO Ehrungen

Bei ihrer Jahreshauptversammlung ehrte die Narrenzunft auch langjährige und verdiente Mitglieder.

Für fünf aktive Jahre wurde Noemi Brehm-Almagro, Stefanie Gehring, Katrin Gorzny, Lisa Wiegele und Niclas Budszus gedankt. Zudem ist seit 15 Jahren Antonio Almagro dabei. Für 25 Jahre wurden Monika Link, Roland Hajnal, Armin Hartmann, Jürgen Hassis und Patrick Schweizermit mit der Ehrennadel in Bronze geehrt. Die silberne Ehrennadel für 30 Jahre erhielten Waltraud Göpfert, Rolf Hartmann und Renate Wöhrle. Die goldene für 35 Jahre bekamen Doris Heine, Uwe Faller, Wolfgang Staiger und Hans Weisser. Für 60 Jahre Treue wurde Kurt Reißig geehrt.

Für ihre Jahrzehnte langen Verdienste um die Narrenzunft wurde Conni Hein unter dem Beifall der Anwesenden zum Ehrenmitglied ernannt.