Die weiße Fahne aus Zeihen der Kapitulation: Bislang hat Bürgermeister Siegfried Scheffold immer den Rathausschlüssel – wenigstens für kurze Zeit – an die Rathausstürmer abgegeben. Foto: Archiv

Hornberger Narrenzunft wird auch in diesem Jahr den Bürgermeister in die Regeneration schicken.

Hornberg - Die Zeit drängt: Bürgermeister Siegfried Scheffold aus Hornberg bleiben nur noch etwas über zwei Wochen, um sich dem Sturm auf sein Rathaus zu stellen. Chancen, die Angreifer abzuwehren, hat er allerdings mit ziemlicher Sicherheit auch in diesem Jahr nicht.

Die Machtübernahme im Hornberger Rathaus durch die Narrenzunft Hornberg steht bevor: Für den Donnerstag, 12. Januar, planen die Narren erneut einen Sturm auf das Hornberger Rathaus mit dem erklärten Ziel, den Bürgermeister abzusetzen. Mit welches List die Narrenzunft diesmal in den Besitz   des begehrten Rathausschlüssels  gelangen will, möchte sie aus taktischen Gründen nicht verraten. Aber es könnte wieder spannend werden, denn: "Die Führung der Narrenzunft Hornberg hat den Zeitraum seit der Fasnet 2014 bis jetzt mit Interesse verfolgt", erklären die Verantwortlichen.

Mit scharfer, "närrischer Lupe" habe man auch gut ausgeheckte und verschleierte Aktionen enttarnen können. Besonderes Augenmerk wurde demnach selbstverständlich wieder  auf die Arbeit der Gemeindeverwaltung unter der Führung des Amtsinhabers Siegfried Scheffold gelegt.Dem Vernehmen nach   wurde den Narren von den Bürgern sogar das Mandat erteilt, wieder eine Amtspause vom "Schmutzigen Donnerstag bis Fasnetsdienstag" einzufordern.

"Die Amtsgeschäfte sind ja bekanntermaßen bei der Führung der Narrenzunft in sichere Hände gelegt" heißt es da kämpferisch. Um dann aber gleich abzumildern: "Die närrische Zeit soll natürlich in erster Linie der Regeneration des Stadtoberhauptes und seiner Mitarbeiter dienen." Wer die Verantwortlichen der Narrenzunft kennt, weiß, dass sie findig aber fair bohren, aufdecken und anprangern. Behaupten sie jedenfalls von sich.  Gleichwohl liefern sie, und das stellen sie jedes Jahr erneut unter Beweis, aber auch fertige und praxistaugliche Lösungen für die erkannten Probleme.

Man erinnere sich: So erhielt der Rathauschef beispielsweise im vergangenen Jahr eine voll funktionsfähige "Abtauchhilfe". "Auch in diesem Jahr können sich die Bürger wieder darauf freuen, dass städtische Themen mit närrischem Humor ausgeweidet werden", verspricht die Narrenzunft. Was sie genau planen, darüber hüllen sie sich in Schweigen. Von geheimen Informanten wurde dem Schwarzwälder Boten  allerdings – natürlich streng vertraulich – zugeflüstert, dass man sich unter anderem dem Ortsthema Serviceleistungen angenommen habe.

Die Bürger sind jedenfalls dazu eingeladen, der Veranstaltung am "Schmutzigen Dunschdig", beginnend um 17 Uhr, am Rathaus beizuwohnen, um die Narrenzunft bei der Machtübernahme zu unterstützen. Damit man gestärkt an dieser Veranstaltung teilnehmen kann, wird die Verkostung der traditionellen Teufelssuppe, ab 15.30 Uhr, wärmstens empfohlen, wirbt die Narrenzunft.  

Im Anschluss an den Rathaussturm findet dann die Suche der Fasnacht – das Hanselesuchen – statt. Hierzu sind insbesondere die Kinder  eingeladen. Der Finder erhält wie immer einen Preis, versprechen die Narrenverantwortlichen.