Beim Besuch der Landtagsabgeordneten Sabine Wölfle (zweite von links) ging es auch um das Thema Sporthalle. Fotos: Wolff Foto: Schwarzwälder-Bote

Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle (SPD) besucht Hornberg / Diskussionen über Zukunft der Werkrealschule

Von Ruben Wolff

Hornberg. Was passiert mit der Sporthalle? Wie kann die Kinderbetreuung auch zukünftig finanziert werden? Und wie geht es mit der Hausenstein-Schule weiter? Über diese Fragen diskutierte die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle (SPD) mit Vertretern der kommunalen Spitze Hornbergs.

"Unsere Kinderbetreuung ist sehr gut. Aber was ist, wenn die Eltern sehen, dass danach nichts kommt?", fragte Rolf Hess (SPD) besorgt und sprach sogleich seine Befürchtung aus: "Würden sie dann überhaupt noch nach Hornberg ziehen wollen?"

Was ihm und dem SPD-Vorsitzenden Dieter Müller Bauchschmerzen bereitet, ist der Gedanke an ein Hornberg ohne die Schule. Und alleine sind die beiden mit dieser Sorge natürlich keineswegs. Große Hoffnungen hatte Erich Fuhrer in die Werkrealschule gesetzt. Die neue Landesregierung habe die Werkrealschulen aber "plattgemacht", schimpfte der Vorsitzende der Hornberger CDU. "Das haben wir nicht", widersprach die Landtagsabgeordente Sabine Wölfle und betonte: "Die Werkrealschule war der verzweifelte Versuch einer Aufwertung." Wölfle meinte damit natürlich nicht nur die Hornberger Schule, sondern diese Schulform im ganzen Land. Die Gemeinschaftsschule werde immer beliebter, während sich für die Werkrealschule kaum einer interessiere. Auf dem Land werde sie zwar besser angenommen, in der Stadt aber werde sie kaum noch wahrgenommen. "Und wir können ja keine Politik machen, in der wir den Ländlichen Raum von den Städten ausgliedern", betonte Wölfle.

Die Zukunft für Realschulen im Allgemeinen sehe ohnehin bitter aus: "Die Realschulen sterben nicht erst jetzt. Sie sterben schon seit zehn Jahren."

Bürgermeister Siegfried Scheffold orientiert sich derweil in Richtung Triberg. Wenn es eine Gemeinschaftsschule gibt, neigt er eher dazu, die Schüler in die Stadt der Wasserfälle zu schicken. "Wir sind existenziell für Triberg. Gehen wir nach Hausach, ist es am Ende schlecht um die Triberger bestellt." An eine Gemeinschaftsschule in Hornberg denkt er nicht. "Da müssen wir realistisch sein. Wir haben viel zu wenige Schüler." Ihm wäre es am liebsten, die Kinder bis zur fünften oder sechsten Klasse in Hornberg zu behalten und sie erst danach an eine andere Schule zu schicken (wir berichteten).

Denkbar sei es ebenfalls, eine Realschule parallel neben einer Gemeinschaftsschule laufen zu lassen, sagte Wölfle.

Weniger Sorgen bereitet den Hornbergern die Kinderbetreuung. Da sei man gut aufgestellt, betonte Scheffold. "Doch der Aufwand ist exorbitant gestiegen", sagte der Bürgermeister. "Irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht." Investitionskosten müssten gefördert werden, Betriebskosten ebenfalls.

Wölfle gab ihm recht. Bisher hätten die Gelder vom Land ausgereicht, doch bald werde es knapper. Neben der Politik müsse auch die Wirtschaft stärker eingebunden werden. Unternehmen können Plätze in Betreuungseinrichtungen kaufen und sie dann steuerlich absetzen, sagte Wölfle. Sie selbst sei überrascht, wie wenige Unternehmen das bislang überhaupt machen.

Gefördert werden soll auch weiter die Sanierung der Sporthalle. 900 000 Euro werde sie wohl kosten, sagte Scheffold noch einmal. Zuschussanträge seien bereits gestellt worden, aber perspektivisch klappe es wohl erst 2015. Wölfle hob hervor, dass sie das Problem kenne. Der Rückstau an Sanierungen von Sporthallen sei im ganzen Land enorm. Sie wolle sich aber für die Hornberger einsetzen.