Björn Wergen (links), ist neuer Leiter der Schwarzwälder Pilzlehrschau in Hornberg. Er wurde gestern von Bürgermeisterstellvertreterin Eva Laumann und Marvin Polomski von der Tourist-Info herzlich willkommen geheißen. Foto: Gebauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Mykologe Björn Wergen stammt aus der Eifel und tritt seine Stelle am 1. Oktober an

Von Fritz Gebauer     und Eckhard Gräff

Hornberg. Nach dem Tod ihres langjährigen Leiters Walter Pätzold und einer vierjähriger Vakanz hat die Schwarzwälder Pilzlehrschau Hornberg mit Björn Wergen nun wieder einen neuen Leiter. Kürzlich fand im Rathaus die Vertragsunterzeichnung und bei einem Pressetermin die Vorstellung des neuen Verantwortlichen statt.

Bürgermeisterstellvertreterin Eva Laumann unterstrich, dass man bei der Stadtgemeinde sehr froh sei, für die seit 50 Jahren bestehende und nicht nur von Pilzfreunden, sondern von jedermann hochgeschätzte und wertvolle Einrichtung einen geeigneten Leiter gefunden zu haben.

Bei gleicher Gelegenheit dankte sie auch den ehrenamtlichen Pilzfreunden und den Dozenten, die mitgeholfen haben, die Einrichtung auf fachlich hohem Niveau weiter zu führen. Um Geschäftsführung und Organisation hatte sich zwischenzeitlich die Stadt Hornberg gekümmert, vornehmlich die Tourist-Info und speziell Mitarbeiter Marvin Polomski.

Ab Oktober übernimmt nun der 30-jährige Björn Wergen die Gesamtleitung der Einrichtung, die bundesweit Ihresgleichen sucht. Wergen stammt aus der Eifel. Er studierte Lehramt Mathematik und Geschichte und engagierte sich in der Pilz-AG der Volkshochschule Jülich.

Dort war er Webadministrator, übernahm die Organisation und war in der Lehre und Forschung sowie der Bestimmung der Pilzarten tätig. und hat sich schon als Kind für Pilze interessiert. Im Alter von 16 Jahren hat er die Prüfung zum Pilzsachverständigen in Bad Laasphe abgelegt. Unter Mykologen ist Björn Wergen vor allem als Kenner der Ascomyceten bekannt. Auf seiner Webseite "funghiparadiese" werden mittlerweile 800 Arten mit Bildern und Mikrofotos vorgestellt.

Darunter sind viele Pyrenomyceten – schwarze Punkte, die von anderen Mykologen meist nicht beachtet werden. In diesem Schwerpunktthema arbeitet Björn mit Spezialisten aus mehreren europäischen Ländern zusammen. Ein anderes Arbeitsfeld ist die Ascomyceten-Funga auf Clematis (Waldrebe) als Substrat.

2014 wurde Björn Wergen der der Adalbert-Ricken-Preis verliehen. "Egal ob Blätterpilze oder Rindenpilze, Björn wusste zu fast allem etwas zu sagen. Er ist ambitionierter Pilzfotograf, Mikroskopiker und Pilzkartierer", heißt es in der Laudatio. Wergen hat mehrere Bücher über Pilze herausgebracht.

In Vertretung des urlaubsabwesenden Bürgermeisters Siegfried Scheffold begrüßte Stellvertreterin Eva Laumann am Freitag den neuen Leiter im Rathaus, sprach mit ihm über seine Pläne und stellte ihn der Presse vor.

Dabei kam zur Sprache, dass die Schwarzwälder Pilzlehrschau nach wie vor eine außerordentlich stark gefragte Einrichtung sei, dass die Kurse gut belegt seien und für Beratungen ein lebhaftes Interesse bestehe.

Die Räume der Pilzlehrschau im Gebäude Werderstraße 17 befänden sich in gutem baulichen Zustand, hieß es weiter und man sei auch seitens der Stadt sehr froh, dass es nun wieder einen kompetenten Ansprechpartner geben werde.

Hauptamtsleiter Oswald Flaig bestätigte diesen Sachverhalt und wies sinngemäß darauf hin, dass Hornberg mit der Schwarzwälder Pilzlehrschau über ein Alleinstellungsmerkmal verfüge, dem eine angemessene Aufmerksamkeit und Pflege gebühre. verliehen.