Julia Presti ist zufrieden mit ihrem langen Kleid, welches sie auf der Bühne tragen wird. Sie spielt übrigens die Tochter des Spielzeugmachers. Fotos: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Historischer Verein Hornberg probt für "Die Schöne und das Biest"

Von Eckhard Gräff

Hornberg. Wer kennt es nicht, das Musical "Die Schöne und das Biest", oder Disney verfilmte Fassung des französischen Märchens "La Belle et la Bête"? Ein märchenhafter Hauch davon hat am Samstag, 23. Juni, unter der bewährten Regie von Angelika Rapp und Margot Lang auf der Hornberger Freilichtbühne Premiere.

Gespielt wird die Fassung des Theaterpädagogen Walter Edelmann. "Das Original darf von Amateurbühnen nicht nachgespielt werden, die Aufführungsrechte wären auch nicht bezahlbar", erzählt Angelika Rapp im Gespräch mit dem SchwaBo.

Aber auch in Edelmanns Version ist das in vielen Märchen der Welt vorkommende Motiv verankert, dass nämlich ein in eine hässliche Gestalt verwandelter Prinz die Liebe eines Mädchens gewinnen muss, um von seinem abstoßenden Aussehen erlöst zu werden.

Edelmann hat es vortrefflich verstanden, das Motiv in eine Geschichte zu kleiden, bei der Romantik und Spielspaß nicht zu kurz kommen werden. Und etwas gefällt Angelika Rapp besonders: "Das ist die sehr märchenhafte Handlung, gepaart mit Kernfragen des menschlichen Verhaltens", schwärmt sie. Von solchen Märchen kennt sie einige: "Beispielsweise das russische "Die feuerrote Blume" von Irina Povolotskaya, oder "Das singende springende Löweneckerchen" aus Deutschland, geschrieben von den Brüdern Grimm.

"Ganz besonders gefällt mir aber die persische Märchenfassung von Nicholas Stuart Gray", sagt Rapp. Leider eigne sich diese Fassung nur für eine kleine Theatergruppe, da es hier zu wenig Rollen zu vergeben seien.

Anders sieht das bei der Fassung von Edelmann aus, denn bei Beibehaltung vieler von Disney bekannter Rollen stehen Kinder im Mittelpunkt der Handlung und es gibt für alle ausreichend Beteiligungsmöglichkeiten am Spielgeschehen auf der Bühne.

Und in der Tat wird diese wieder Schauplatz von Lachen, Tanzen und vielen Handlungen sein. 27 Kinder, ebensoviele Erwachsene und elf Jugendliche bereiten sich seit der ersten Januarwoche in der Schule auf ihre Rollen vor, lernen ihre Texte auswendig und machen sich mit ihren Kleidern vertraut.

Was nicht immer leicht ist, wie am Dienstag in der Kleiderkammer des historischen Vereins zu erleben war. So kann Gilia Skop nur mit Unterstützung von Bärbel Ketterer und Eva Laumann in ihr gewaltiges Teetassen-Kostüm schlüpfen. Bei Julia Presti muss das Kleid noch verlängert werden und Andreas Nicoletta kämpft mit nicht vorhandenen Knöpfen an seinem Hemd. "Da sind in diesem Jahr ganz besonders der Fleiß und die Kreativität unserer beiden Kostümnäherinnen Elisabeth Duntz und Beate Wolber gefragt", sagt Angelika Rapp.

Denn Belle und auch das Biest sollen aussehen, wie die Kinder sie aus dem Film oder ihren Bilderbüchern kennen. Und Erich Laumann arbeitet in seiner Holzwerkstatt bereits an den Verwandlungskostümen von "Kuckucksuhr" und "Schubkarre".

Die "Belle" wird gespielt von Franziska Schwarzwälder und alternierend von Vera Dreher aus Zell. Das Biest verkörpern Thomas Bossert oder Jörg Feherenbacher, den Prinzen spielen Ferenc Füssel oder Carsten Finke. Den Leuchter mimt Andreas Nicoletta, die Teekanne Gilia Skop oder Annette Storz. Das Teetässchen spielt Cora Schemel, Belles Vater Günther Oeser oder Josef Frey. Aus dem Original-Musical sind die bekannten Lieder "Sei hier Gast" und "Märchen schreibt die Zeit" zu hören.

Die Choreografie der Tänze liegt wie im vergangenen Jahr in den professionellen Händen von Susi Dang aus Zell. Angelika Rapp und Margot Lang fiebern schon der Premiere entgegen und hoffen – wie in jedem Jahr – auf Milde des "Wettergottes"

u Prinz Maurice von Chauvignac hat Waisenkindern in seinem Schloss ein neues Zuhause gegeben. Als er jedoch die schöne, aber hochnäsige Prinzessin Chantal, die Kinder nicht leiden kann, kennenlernt, unterwirft er sich all ihren Wünschen. Die Kinder versuchen, die Prinzessin aus dem Schloss zu vertreiben. Darüber ist Prinz Maurice so erbost, dass er sich den Kindern gegenüber wie ein wildes Tier gebärdet. In ihrer Not rufen sie die Kinderfee Finesse zu Hilfe. Sie verwandelt den Prinzen zur Strafe in ein hässliches Biest. Alle Schlossbewohner werden zu Gegenständen ihrer täglichen Arbeit. Über die Zeitspanne einer Rosenblüte muss der Prinz eine Frau finden, die Kinder liebt, dabei sein Äußeres erträgt, und der es gelingt, durch ihre Liebe den Hass in seinem Herzen zu überwinden. Über den Spielzeugmacher Jouet lernt er dessen Tochter Belle kennen. Gelingt es ihm, Belles Herz zu erobern und so den Zauber der Fee zu brechen?

u Premiere: Samstag 23. Juni, 18 Uhr; u Weitere Termine: Mittwoch, 27. Juni, 15 Uhr; Sonntag 1. Juli, 16 Uhr; Mittwoch, 4. Juli, 15 Uhr; Samstag 7. Juli, 18 Uhr; Mittwoch 11. Juli, 15 Uhr; Freitag, 13. Juli, 20 Uhr; Samstag, 14.Juli, 18 Uhr; Freitag 20. Juli, 20 Uhr; Sonntag, 29. Juli, 15 Uhr.