Er dachte, der Herzog kommt: Nachtwächter Lauble, gespielt von Fritz Wöhrle (Zweiter von links), der drei Mal für Fehlalarm gesorgt hatte, muss dem Schultes, gespielt von Klaus Schwer (rechts) erklären, wie das passieren konnte. Fotos: Gebauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Freilichtbühne: Erste Aufführung des Hornberger Schießens in diesem Jahr kommt bei 250 Zuschauern gut an.

Hornberg - Drei donnernde Salutschüsse, die vom Schlossberg herüberhallten, haben am Samstagabend die erste diesjährige Aufführung des Hornberger Schießens eröffnet. Manch unvorbereiteter Zuschauer zuckte dabei ordentlich zusammen.

Dass trotz des regnerischen und kühlen Wetters mehr als 250 Besucher zur diesjährigen Erstaufführung des Heimatstückes des Historischen Vereins gekommen waren, erstaunte selbst die Optimisten unter den Veranstaltern und war natürlich eine angenehme Überraschung. Auch dass man vor dem Platznehmen erst die Sitze trocken reiben musste, schien kaum jemanden zu stören.

Besucher mit Freilichtbühnen-Erfahrung sind auf derlei Dinge wohl vorbereitet. Und nicht wenige haben inzwischen entdeckt, dass Plastiksäcke oder Mülltüten eine sehr nützliche Isolierung nach oben und unten sein können.

Wetter besser als erwartet

Die Wetterprognose hatte übrigens verheißen, dass es gegen 18 Uhr aufhören würde mit dem Nieselregen – und zur allgemeinen Überraschung recht behalten. Das Heimatspiel wird nun schon im 61. Jahr ohne Unterbrechung im Storenwald aufgeführt. Man könnte also meinen, dass das Stück schon "alle Welt" gesehen haben müsste. Sicher ist aber auch, dass man dieses humorvolle und unterhaltsame Spiel des verstorbenen Heimatdichters Erwin Leisinger, der so manche Lebensweisheit und viel Lebenserfahrung hineinschrieb, durchaus öfter anschauen kann und dennoch immer wieder Freude daran hat. Und auch die vielen langjährigen Mitwirkenden scheinen dem Stück auf ewig verbunden zu sein.

Die Freilichtbühne Hornberg und ihr Spielerteam zeigten sich zu Beginn der neuen Saison in gewohnt guter Verfassung und die Hauptrollen in bewährter und bekannter Besetzung. Das allein schon ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, hier gibt es keinerlei "Eintagsfliegen". Und so ist es auch keine Überraschung, wenn im großen Team ganze Familien engagiert sind und gar mehrere Generationen gemeinsam auf den Brettern stehen. Ein herzlicher Willkommensgruß von vier "Landsknechten" aus dem Bühnenteam, die vor einigen Tagen eine Begegnung mit ihr in Berlin hatten, galt der Bundestagsabgeordneten Kordula Kovac im Premierenpublikum.

Besucher sind von dem Stück begeistert

Die Besucher im weiten Bühnenrund zeigten sich zur Freude der Veranstalter sehr aufgeschlossen und gingen fröhlich mit dem Bühnengeschehen mit. Und wenn das Vergnügen so deutlich reflektiert wird, dann profitiert nicht zuletzt auch das Engagement der Akteure davon spürbar. Beeindruckend fanden die Besucher auch "Binne", den riesigen Friesen-Gaul, auf dem Michael Ketterer auf die Bühne ritt, um als Herold das herrliche Hornberger Heimat-Spektakulum zu eröffnen und den Besuch des Landesfürsten anzukündigen.