Das Warten in Hornberg hat ein Ende: Pfarrer Thomas Krenz (links) und Pastoralreferent Michael Schlör geben dem Kunstrasenplatz die kirchliche Weihe. Foto: Gebauer

Das Warten hat ein Ende: Pfarrer Thomas Kren weiht Kunstrasenplatz ein. VfR Hornberg feiert Jahrhundertereignis.

Hornberg - Als ein Jahrhundertereignis in seiner Vereinsgeschichte hat der Fußballverein VfR Hornberg am Wochenende die Einweihung seines neuen Kunstrasenplatzes an der Frombachstraße gefeiert. Und zweifellos darf das Ereignis dieses Attribut auch für sich in Anspruch nehmen, denn zu einem neuen und modernen Platz kommt man gewiss nicht alle Tage.

Im Festzelt am Sportplatz hatten sich am Freitagabend der Verein und seine Freunde zur Einweihungsfeier eingestellt, wobei der Vorsitzende Stefan Röck insbesondere alle Sponsoren, Förderer und Gönner willkommen hieß und zu verstehen gab, dass man die Finanzierung zu einem großen Teil den Spendern und ihren Gaben zu verdanken habe. Auch für einen 20-Euro-Schein sei man dabei durchaus dankbar gewesen. Damit wollte der VfR-Chef zum Ausdruck bringen, dass die Realisierung des Vorhabens ohne externe Förderung einfach nicht möglich gewesen wäre. Röck zeigte sich dankbar und zugleich erstaunt, wie stark doch die Hilfe von allen Seiten ausfiel. Die Summe der gesponserten Beträge bezifferte er mit 65.000 Euro.

Neben der finanziellen Hilfe habe es auch viel materielle Unterstützung gegeben, rundete Röck seine Ansprache ab, wobei er Fußballfreund Dennis Rappenecker für seine zahlreichen Arbeiteinsätze und die maschinelle Hilfe der Baufirmen Läufer und Kaltenbach sowie auch des städtischen Bauhofs lobend erwähnte. Der Stadt Hornberg und dem Gemeinderat bescheinigte Stefan Röck wohlwollende Unterstützung, niemand habe dem Vorhaben Steine in den Weg gelegt, auch wenn nicht alle immer einer Meinung gewesen seien. Ganz aktuell hatte Röck noch Anlass, der Brauerei Ketterer zu danken, die für die Einweihungsfeier alle Getränke spendiert habe.

Bürgermeister Siegfried Scheffold, der seine Einstellung zum Fußball und dem Verein durch den VfR-Fan-Schal zum Ausdruck brachte, würdigte Mut und Entschlossenheit des Vereins, vornehmlich aber des Vorsitzenden Stefan Röck. 430.000 Euro zu schultern sei wahrlich kein Pappenstiel und zur Finanzierung hätten die Fußballer ja auch viel Eigenarbeit eingebracht, lobte er. Die Stadtgemeinde habe mit ihrem Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro etwa ein Drittel finanziert, für die Verlegung einer Wasserleitung nochmals 30.000 Euro Aufwand gehabt, mit Bauhofleistungen ausgeholfen und außerdem eine Bürgschaft übernommen.

Scheffold zeigte sich fest überzeugt, dass diese niemals in Anspruch genommen wird. Ein bürgermeisterliches Lob bekam Stadtbaumeisterin Pia Moser für ihr Engagement in dieser Sache ausgesprochen. Den VfR-Chef würdigte der Hornberger Bürgermeister bei dieser Gelegenheit als einen "extrem guten Vorsitzenden" und nannte die Erstellung des Kunstrasenplatzes "ein schönes Gemeinschaftsprojekt", bei dem Verein und Stadtgemeinde optimal zusammengewirkt hätten: Das könne durchaus als Beispiel und Vorbild dienen.

Seinem Kompliment für den Gemeinderat, der einen kleinen territorialen Eingriff beim Schwimmbadgelände ermöglicht hatte, fügte Scheffold etliche Details hinzu, in denen er das vorbildliche Management beim VfR und die professionelle Sponsorenwerbung würdigte und auf die offene Tür zum Rasenplatz hinwies, die zum Ausdruck bringe, dass auch Nichtmitglieder und beispielsweise Schwimmbadbesucher den Platz benutzen dürften.

Der Bürgermeister wünschte den Fußballern nun auch entsprechende sportliche Erfolge, den Aufstieg seiner Mannschaften und dem Platz eine lange Lebensdauer. "Der Platz hat allerdings eine Tücke", warnte Scheffold und überreichte dem Vorsitzenden vier Jugendbälle, weil vermutlich immer wieder mal einer in die nahe Gutach fällt und bachabwärts verschwindet.

Als Kommunalpolitiker sowie auch als Repräsentant der Sparkasse Haslach/Zell brachte Joachim Hurst seine Anerkennung für den wagemutigen VfR und seinen Vorsitzenden zum Ausdruck. "Eine Wahnsinnsleistung" attestierte er den Machern mit Humor und Esprit und auch er sprach von Vorbildfunktion, die Mut machen könne.

Die kirchliche Segnung des neuen Platzes nahmen Pfarrer Thomas Krenz von der evangelischen Gemeinde und Pastoralreferent Michael Schlör von der katholischen Seelsorgeeinheit vor. Zum Zeremoniell der Einweihung gehörte natürlich auch das symbolische Zerschneiden eines Bandes und eine kurze Begehung des Platzes.

Bei Fingerfood im Festzelt erfuhren die Anwesenden durch eine Bildpräsentationen noch etwas aus der Vorgeschichte des Kunstrasenplatzes und bei einer fröhlichen "Versteigerung" beispielsweise des Elfmeterpunktes konnten die Festgäste noch ein weiteres "Scherflein" zur Finanzierung beisteuern.