Die Sanierung der Schembachmühle in Reichenbach macht gute Fortschritte. Foto: Gräff

Schembachmühle in Reichenbach wird derzeit fachgerecht saniert. Viele ehrenamtliche Helfer.

Reichenbach - Die Sanierung der Schembachmühle in Reichenbach macht gute Fortschritte, die Kosten liegen bislang im Rahmen. Ein Mehlkasten wird derzeit fachgerecht aufbereitet. Nun fehlt nur noch ein "Kleiekotzer".

Jahrelang wurde die Sanierung der im Jahr 1770 erbauten Mühle diskutiert. Nachdem vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord zwei Zuschüsse – einmal rund 21 800 und einmal über 4220 Euro geflossen sind, ging es Ende Mai los.

Gemeinsam bauten Helfer des Ortschaftsrats und des Musik- und Trachtenvereins Reichenbach die vom Zerfall bedrohte Schembachmühle bis auf die Grundmauern ab. Ortsvorsteher Gottfried Bühler freut sich über den Arbeitsfortschritt.

"Der Bauhof Hornberg hat die Fundamente gerichtet und die Zimmerei Nock die Holzbauarbeiten fachgerecht ausgeführt", so Bühler. Dabei wurden alte Holzteile, die noch verwendet werden können, wiederverwendet. Ehrenamtliche Helfer haben laut Bühler dann das Dach mit den alten Biberschwanzziegeln eingedeckt.

Schließlich wurden der Fußboden eingebaut und die Außenwände an den beiden Stirnseiten verschalt. "Jetzt fehlt noch das Mühlrad, dafür ist der Auftrag bereits vergeben worden", informierte Bühler. Neu angelegt werden der Mühlegraben und der Weg von der Schembachbrücke her.

Dies liegt dann in den Händen vom Bauhof und einer Fachfirma. Stilecht hergestellt wird auch die Brücke, zudem wird künftig vor der Mühle eine Sitzgruppe mit einem Mühlstein als Tisch stehen. "Ein Mehlkasten, der noch in die Mühle kommt, wird derzeit von Hermann Nick fachgerecht aufbereitet", so Bühler.

Eines liegt dem Ortsvorsteher aber noch am Herzen: "Ich bin auf der Suche nach einem ›Kleiekotzer‹ und hoffe, da fündig zu werden." Ansonsten freut er sich, dass auch kostenmäßig bislang alles im Rahmen liegt. "Das vor allem auch Dank unserer engagierten Helfer und dem Bauhof", sagt Bühler.

Christian Brüstle, von 1957 bis 1974 Reichenbacher Bürgermeister und dann noch weitere zehn Jahre – bis zum Jahr 1984 – Ortsvorsteher von Reichenbach, schreibt im Jahr 1999 über die Schembachmühle: "Diese Hofmühle dürfte nach einer im Holzwerk eingeschnittenen Jahreszahl anno 1770 erbaut worden sein, also in einem Zeitalter, wo das sogenannte Mühlenbanngesetz noch seine Rechtskraft hatte. Einige größere Schwarzwaldhöfe, abseits gut befahrbarer Wege gelegen, bekamen zu jener Zeit von dem Landesfürsten die Genehmigung zum Bau einer solchen Hofmühle.

Dafür mussten diese dann Bauern aber den sogenannten "Mühlenzins" jährlich an den Landesfürsten bezahlen. Der Kraftantrieb dieser Hofmühle (Schembachmühle) ist ein oberschlächtiges Wasserrad von etwa vier Meter Durchmesser."