Bürgermeister Siegfried Scheffold (links), Willy Heine und Sparkassen-Chef Mathias Wangler eröffneten die 21. Ausstellung. Foto: Gebauer

58 Bilder der "kreativen Hornberger" sind im Rathaus und der Sparkasse bis einschließlich 21. Juni zu sehen.

Hornberg - Das bekannte "Hallelujah", vielfach auch als "Shrek-Song" bezeichnet, mit wohltönender Stimme gesungen von Katharina Kaspar, war ein schöner Auftakt zur Vernissage der "kreativen Hornberger". Sie eröffneten am Montagabend im Rathaussaal vor großem Publikum ihre diesjährige Bilderschau.

Kunstfreunde aus nah und fern, Honoratioren und Repräsentanten aus Wirtschaftsleben und Öffentlichkeit gaben sich aus Anlass der Ausstellung wieder ein Stelldichein. Mathias Wangler, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Haslach-Zell, der sich in seinem Grußwort einmal mehr als Freund und Förderer heimischer Kunst und Kultur outete, stellte seine Ausführungen unter das Thema "Die Kunst braucht Menschen – Menschen brauchen Kunst". In seiner Rückblende auf die Anfänge bestätigte er, dass sich hier etwas Bemerkenswertes etabliert habe.

21 Jahre lang habe er die Maler begleiten dürfen, habe ihr Schaffen und ihre Entwicklung aufmerksam verfolgen können und deshalb verbinde ihn mit den Künstlern auch ein Gefühl der Freundschaft und Wertschätzung. Wangler gedachte an dieser Stelle auch einiger Maler-Persönlichkeiten, die inzwischen verstorben sind.

Seine Grüße galten einigen Künstlern, die aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnten. Abschied nehmen müsse die Künstlergruppe von zwei hoch verdienten Mitgliedern, die etwas kürzer treten wollen: Ingeborg Luedtke und Heide Becht, die von Anfang an mit ihren wunderschönen Aquarell- und Pastellbildern begeisterten. "Für beide ist die Naturwelt mit ihren Wundern ein Füllhorn an Motiven".

Bürgermeister Siegfried Scheffold verglich die Malerausstellung mit dem Erblühen der Natur im Frühjahr. Mit 21 Ausstellungen lägen die Künstler ja schon nahe an der magischen Zahl 25, die so etwas "wie eine Ewigkeit" bedeute. Er wünschte sich, dass die Gemälde-Ausstellung eine lange Lebensdauer haben möge. Vortrefflich stellte Kunstfreund Ansgar Barth anschließend die an der Ausstellung beteiligten Maler vor und plauderte anschaulich über die 200-jährige Tradition der Malerei im Gutachtal, die hier bemerkenswert vielseitig und engagiert weitergeführt werde. Mit großem Bedauern vernahmen die Künstler wie auch das Publikum die Mitteilung Barths, dass er jetzt seinen Rückzug plane. Elf Jahre lang habe er die Maler begleitet und diese Tätigkeit wolle er nun beenden, so Barth.

Nach einer symbolischen Enthüllung der Bilder durch Bürgermeister Siegfried Scheffold, Mathias Wangler und Willy Heine schloss sich ein Rundgang an. Die Künstler waren jeweils bei ihren Exponaten anzutreffen und widmeten sich informativen Gesprächen.

Weitere Informationen:

Die Ausstellung im Rathaus-Foyer und der Sparkasse ist bis einschließlich 21. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen. 

Seite 2: Die Künstler

Alexandra Nagler ist stets auf der Suche nach interessanten Motiven, die sie für die Ausstellung vor allem in der Küche entdeckt hat. So entstanden reizvolle Aquarelle, bei denen die Ausschnitte und die gekonnte Ausführung den Betrachter fesseln. 

Ein Kontrast sind die Ölgemälde von Marielouise Ertle. Mit kräftigem Pinselstrich und einer ungewohnt-subjektiven Farbwahl gestaltet sie Landschaftsbilder aus dem Schwarzwald, aus Österreich und Erinnerungen an Griechenland sowie momentane Naturerlebnisse.

Gerhard Lämmlin ist ein Meister der abstrakten Maler. Er zeigt in diesem Jahr Bilder aus einer seiner Ausstellungen unter dem Titel "abstrakt unterwegs". Unterwegs war er in Spanien und Argentinien.

Die Bilder von Karola Hock führen den Betrachter in die reale Welt zurück. Konturierte Formen und eine kräftig packende Farbwahl sind Kennzeichen ihrer Malerei. Mit aufmerksamem Auge beobachtet sie die Natur und gestaltet überzeugend Themen wie "Sonnenuntergang", "Teich mit Seerosen" und ein prächtiges Aphelandrabild.

Werner Kenngott ist im Gutach- und Kinzigtal und weit darüber hinaus eine bekannte Persönlichkeit mit einer geradezu sagenhaften Biographie, die vom "anstreichenden" Maler, über den Restaurator und Fassadengestalter zum Kunstmaler führte. Von Anfang an war er bei den Hornberger Malern dabei. Das Faszinierende an seiner Tätigkeit ist die Tatsache, dass er bis zum heutigen Tag "auf dem Weg" ist und nach immer neuen Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung sucht.

Für Willy Heine gilt die Devise: Nicht stehen bleiben. Und so ist er von der expressiv-gegenständlichen Malerei über abstrahierende Impressionen zur Abstraktion gelangt. Seine Bilder – auch in dieser Ausstellung – bestechen durch Ausdruckskraft und eine mitreißende räumliche Tiefe.