Auch beim Pulverturm stehen noch so manche Arbeiten an. Foto: Wolff Foto: Schwarzwälder-Bote

Zu teuer, zu wenige Anbieter: Gemeinderäte heben Ausschreibungen für Umgestaltung des Schlossbergs auf

Von Ruben Wolff

Hornberg. Den Schlossberg schnellstmöglich zu modernisieren, ist vielen Räten eine Herzensangelegenheit – und doch haben sie jetzt bereits veröffentlichte Ausschreibungen für Arbeiten wieder aufgehoben. Grund dafür: Die Angebote der Unternehmen sind zu teuer.

Ausschreibungen haben den Sinn, dass sich Unternehmen für das Erledigen von Bauarbeiten bewerben. In der Regel gilt: Der günstigste Bieter bekommt den Zuschlag. Natürlich spielt zudem eine Rolle, ob er sich in der Stadt bereits einen Namen gemacht hat. Im Falle der Umgestaltung des Schlossbergs spielte das Geld die entscheidende Rolle. Deswegen entschieden die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung, zwei Ausschreibungen aufzuheben.

So bewarb sich beispielsweise ein Unternehmen aus Winden im Elztal um die Landschaftsbauarbeiten. 171 000 Euro wollten sie sich für ihre Leistungen berechnen lassen – doch damit lagen sie knapp 30 Prozent über den veranschlagten Kosten. Da sie leider der einzige Anbieter waren, wollen es die Gemeinderäte auf eine erneute Ausschreibung ankommen lassen.

"Das ist der klassische Fall der Möglichkeit, eine Ausschreibung wieder aufheben zu dürfen", sagte Bürgermeister Siegfried Scheffold.

Bei der Modernisierung wird auch der Pulverturm umgestaltet und über eine Greifvogelwarte haben Räte und Bürgermeister ebenfalls schon nachgedacht (wir berichteten). Bis die Arbeiten auf dem Schlossberg aber beendet sind, könnte noch ein wenig mehr Zeit verrinnen. "Das Projekt liegt mir am Herzen. Schade, dass wir es rausschieben müssen", sagte Rolf Hess (SPD) über die Aufhebung der Ausschreibungen. "Bei diesen Zahlen schlucken wir", betonte Fritz Wöhrle (Freie Wähler). Auch Erich Fuhrer (CDU) ist der Ansicht, dass ein erneuter Versuch, günstigere Angebote zu bekommen, der richtige Weg ist. Wirklich glücklich ist er aber nicht: "Ich befürchte, dass sich nicht viel ändern wird", sagte er. Die Hoffnung ist natürlich, dass die Firmen zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr so stark belastet sind, und dass es dann mehr Anbieter gibt, wie Scheffold erklärte.

Letztlich waren alle Gemeinderäte der gleichen Meinung und sprachen sich für eine neue Ausschreibung aus. Am 8. Oktober soll dann klar sein, wer die Landschaftsbauarbeiten übernimmt.

Renoviert werden auch der Pulver- und der Schlossturm. Zurückgenommen wurden auch die Ausschreibungen für die Verglasungsarbeiten. Klar ist dagegen jetzt, wer die restlichen Arbeiten übernimmt. Brohammer kümmert sich für 5300 Euro um die Dachabdichtung und für 30 400 Euro um den Holzbau, während sich Läufer den Mauerbau für 14 300 Euro vornimmt.