Die in der Vertreterversammlung anwesenden Jubilare mit mindestens 50 Jahren Mitgliedschaft bei der Volksbank Triberg mit Aufsichtsratsvorsitzendem Rudolf Kastner (links), den Vorstandsmitgliedern Rainer Engel und Manfred Kuner sowie Rene Heinrich vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (zweite Reihe von rechts) posieren für das Erinnerungsfoto. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorstandsvorsitzender Kuner informiert ausführlich über geplante Fusion / 5,5 Prozent Dividende

Von Hans-Jürgen Kommert

Strahlende Gesichter und eine seltene Ehrung kennzeichneten die Vertreterversammlung der Volksbank Triberg. Herbert Duffner, seit 20 Jahren Mitglied des Aufsichtsrats und darin mit vielen Ämtern betraut, erhielt die Verdienstnadel in Silber des Landesverbands.

Raumschaft Triberg/Hornberg/Furtwangen. Der Bank selbst geht es gut, auch in Zeiten, in denen sich kaum noch hohe Zinserträge erwirtschaften lassen. Auch Rudolf Kastner, der die Vertreterversammlung als Vorsitzender des Aufsichtsrats leitete, sprach anhand der vorliegenden Zahlen von einem ausgezeichneten Abschluss in einem schwierigen Umfeld.

Der Vorstandsvorsitzende Manfred Kuner legte seinen Rechenschaftsbericht vor. Dazu skizzierte er für das laufende Jahr trotz eines nie dagewesenen Zinsniveaus einen leicht verbesserten Verlauf. Er sah aber die Notwendigkeit, durch die geplante Fusion mit der Volksbank Kinzigtal zur "Volksbank Mittlerer Schwarzwald", dafür zu sorgen, dass beide Genossenschaftsbanken durch Synergieeffekte Einsparungen erzielen können. "Wir werden keine Filiale schließen und kein Personal entlassen", versprach er den Versammelten. Es sei ein "Drei-Gewinner-Modell", von dem die Kunden, das Personal und die beiden Banken profitierten. Auch die Personenstruktur bleibe erhalten.

Kuner traut der deutschen Wirtschaft zu, dass sie auch in dieser schwierigen Situation in der Lage ist, für Impulse zu sorgen. "Wie das allerdings aussieht, wenn sich die Briten für den Brexit entscheiden, muss man abwarten", betonte er. Probleme lägen in der Region bei den stagnierenden Bevölkerungs- und Übernachtungszahlen.

Kuner informierte ferner, dass die Volksbank Triberg ein guter Gewerbesteuerzahler sei. Siebenstellige Beträge kämen dabei bei den Kommunen an. Trotz erheblicher steuerlicher Belastungen und strengster Niedrigstbewertungen sowie großer Rückstellungen in die Reserven könne die Bank einen zufriedenstellenden Gewinn verzeichnen.

Bilanzgewinn von rund 800 000 Euro

Cornel Grieshaber als Vorsitzender des Prüfungsausschusses bestätigte die Richtigkeit der vorliegenden Bilanz. Er verzichtete darauf, den kompletten Prüfungsbericht vorzutragen und beschränkte sich auf die Zusammenfassung der Prüfungsfeststellungen. Demnach wurde bei einer Bilanzsumme von annähernd 460 Millionen Euro ein Überschuss von gut zwei Millionen Euro erwirtschaftet. Davon kommen 1,25 Millionen Euro in die Ergebnisrücklagen, um die Bank weiter zu stärken. So bleibt ein Bilanzgewinn von rund 800 000 Euro. Dieser Betrag erlaubt erneut eine Dividende von 5,5 Prozent an die Mitglieder auszuschütten. Der größere Teil fließt als Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen. Diesem Vorschlag folgten die Vertreter der Mitglieder einstimmig.

Landtagsabgeordneter Karl Rombach bescheinigte dem Vorstand und Aufsichtsrat hervorragende Arbeit, die zu einer einstimmigen Entlastung beider Organe durch die Versammelten führte.

Wahlen gab es auch in den Aufsichtsrat. Rudolf Kastner (Triberg), Peter Kammerer (Hornberg) und Erich Willimsky (Schonach) stellten sich erneut für dieses Amt zur Verfügung und wurden auch jeweils einstimmig gewählt. Aufsichtsratsmitglied Herbert Duffner erhielt vom Vertreter des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, Rene Heinrich, für seine "beeindruckende Leistung" im Aufsichtsrat die Verbandsehrennadel in Silber.

Als freudige Aufgabe sah Kuner die Ehrung langjähriger Mitglieder. Insgesamt 705 Jubilare werden in diesem Jahr für 25, 40 und 50, 60, 65 und gar 90 Jahre Treue geehrt. Letztere gehören zu den Gründungsmitgliedern. "Alle Jubilare hier zu ehren, würde jedoch eine Vertreterversammlung überfordern", sagte Kuner. Daher werde er einige wenige in Vertretung würdigen. Hierbei hob er die EGT AG, die Firma Anton Tränkle und als Impulsgeber der Bankgründung, den Heimat- und Gewerbeverein Triberg, heraus. Alfons Hilser sei schon 65 Jahre Mitglied, acht Jubilare seien 60 Jahre treu und 35 Mitglieder 50 Jahre. Die Ehrung sämtlicher Jubilare findet diesen Herbst im Haus des Gastes in Schonach statt.

Eine Anfrage aus den Reihen der Vertreter stellte Jacques Barthillat aus Furtwangen. Er wollte wissen, ob auch die Volksbank Triberg zu Negativzinsen greife. "Wir haben das Vermögen zweier Kommunen, das wir mit einem geringen Negativzins belasten. Bei Privatanlegern aber verneinen wir das", erläuterte Kuner zur Zufriedenheit der Versammelten.

Durch die detaillierte, sehr transparente Information zur geplanten Banken-Fusion durch Kuner dauerte es diesmal etwas länger, bis das Buffet für die Vertreter und Ehrengäste eröffnet wurde. Für die Fußball-Fans gab es zwischendurch die aktuellen Zwischenstände der Spiele der Europameisterschaft.