Alljährlich erstellt Niederwasser eine Wunschliste für die Haushaltsplanungen. Wieviel davon realisiert werden kann, entscheidet nicht zuletzt die Höhe der steuerlichen Einnahmen. Foto: Gräff

Haushalt 2015: Ortschaftsrat Niederwasser beschäftigt sich mit notwendigen Maßnahmen im Ortsteil.

Niederwasser - "The same procedure as every year" - mit den Wünschen des Ortsteils Niederwasser an den städtischen Haushaltsplan 2015 befasste sich der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Dienstagabend im ehemaligen Rathaus.

Wie immer gab Ortsvorsteher Bernhard Dold eingangs den obligatorischen Hinweis der Verwaltung weiter, nur wirklich dringende Angelegenheiten zu benennen. Ganz besonders auch, weil ja jeder noch die aktuelle Mitteilung vom Hornberger Rathaus bezüglich einer starken Reduzierung der zu erwartenden Gewerbesteuern "im Ohr" hatte.

Eine vom Ortsvorsteher vorgelegte Liste mit dringend notwendigen oder vielfach begehrten Anliegen war hilfreich bei der Diskussion.

In einem ersten Durchgang wurde grundsätzlich entschieden, ob die einzelnen Projekte in die Vorschlagsliste kommen sollen, danach ging es um Rangfolge und Prioritäten. Mancher Wunsch hatte auch schon ein etwas älteres Datum, wie sich herausstellte.

Für den Breitband-Ausbau stehen 57 000 Euro auf der Liste, für den Gemeindesaal (Tische, Schutzvorrichtung für die Gastherme, Stuhltransportwagen) werden 5150 Euro genannt.

Als Planungskosten für die Rathaus-Renovierung sind 3000 Euro (erste Rate) sowie 2800 Euro für Schutzvorrichtungen an vier Heizkörpern im Vereinshaus eingesetzt. Einen größeren Aufwand erfordert der Friedhof Niederwasser: 40 000 Euro werden für den Einbau von zehn Doppelgrabkammern benötigt sowie für die Verbreiterung des Mittelweges mit neuer Stützmauer. Weitere 1500 Euro sind genannt für die Sanierung der nördlichen Treppe und 550 Euro für das Streichen der Eingangstore.

150 000 Euro für die Abwasserbeseitigung im Außenbereich (Landstraße und Niedergieß) sind ein weiterer großer Brocken, zuzüglich 3500 Euro Planungskosten. Für den laufenden Straßenunterhalt sind 10 000 Euro vorgesehen, ganz speziell aber 60 000 Euro für die Verbesserung der Niedergießstraße zwischen Vorderhauenstein und Scheiben.

Für eine fußläufige Verbindung zwischen "Ob der Kirche" und "Dorfstraße" sind 4000 Euro im Ansatz, für die ehemalige Förderschule (Schulhof-Entwässerung, Randeinfassung, Asphaltierungsarbeiten) werden 20 500 Euro verlangt. An der Niedergießstraße sind die Wassereinläufe zu erneuern, im Oberhippensbach und Niedergieß Brückengeländer zu erneuern, an einigen Stellen müssen Fugen ausgegossen werden, wofür insgesamt 13 380 Euro als erforderlich genannt sind.

Als Planungskosten für die Neugestaltung des Rathausplatzes stehen 9800 Euro im Ansatz, die Bläserjugend bekommt 250 Euro, die Kosten der Instandsetzung des Löschweihers Niedergieß werden auf 2000 Euro geschätzt und der Aufwand für einige Verbesserungen im Aufenthaltsraum der Feuerwehr auf rund 3600 Euro. "Keine Luxus-Wunschliste", kommentierte Franz-Josef Kaltenbach das Zahlenwerk. Für die Straßensanierung beim Vorderhauenstein/Scheiben wiederholte er seine frühere Mahnung, unbedingt "von oben nach unten" zu asphaltieren, um die leidigen Buckelpisten zu vermeiden.

Die Abstimmung über die Priorität der Projekte sah die Breitbandversorgung an erster Stelle, gefolgt von den Planungen für die Sanierung des Rathauses und des Rathausplatzes, von Abwasserentsorgung, Vereinshaus, Friedhof und fußläufige Verbindung von "Ob der Kirche" zur Dorfstraße. Mit zu den ersten zehn Punkten gehörten laut einstimmigem Beschluss auch die Straßenunterhaltung und der Aufwand für den Gemeindesaal.

In der Aussprache wurde gewarnt: Die Bedeutung der Offenhaltung unserer Landschaft wird noch nicht überall erkannt. Petra Streif erbat einen Bericht zur kürzlichen Verkehrsschau und Ortsvorsteher Bernhard Dold kündigte für die nächste Sitzung eine Diskussion über den Bebauungsplan Niederwasser Dorf II an.