Nicole Kraft vermittelt ihren Schülerinnen Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Foto: Kornfeld

Vermittlung von notwendigen Sprachkenntnissen für die Alltagsbewältigung ist das Ziel.

Hornberg  - Der erste Kurs für die Integration speziell von ausländischen Frauen ist in Hornberg erfolgreich angelaufen. Er findet in der Academia Espanola de Formacion, kurz AEF, im ZIG-Gebäude statt und läuft insgesamt etwa zehn Wochen.

Der erste Kurs für die Integration speziell von ausländischen Frauen ist in Hornberg erfolgreich angelaufen. Er findet in der Academia Espanola de Formacion, kurz AEF, im ZIG-Gebäude statt und läuft insgesamt ungefähr zehn Wochen. "Waren am ersten Tag zehn Teilnehmerinnen dabei, so sind es heute schon 15", freute sich Alfredo Sanchez Casado vom AEF. Das spräche für das Konzept. "Wir haben schnell weitere Anfragen bekommen, es scheint sich unter den Frauen herumzusprechen".

Die Teilnehmerinnen wohnen alle im Kinzigtal. Sie kommen nicht nur aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak, sondern auch aus Mexiko, Korea oder Bulgarien. Der Kurs wendet sich also nicht nur an Flüchtlingsfrauen. "Für viele ist es gut, dass es sich um einen reinen Frauenkurs mit einer Lehrerin handelt", so Carolina Castro Costas vom AEF. Unabhängig von dem Kulturkreis, aus dem sie kämen, falle es den Frauen so oft einfacher, sich zu geben, wie sie sind. Sie haben teilweise keinerlei Kontakte und der Kurs bedeute für sie ein Stück Lebensqualität. Schön wäre es, wenn sich Freundschaften entwickeln könnten, so Costas.

Nicole Kraft aus Hornberg leitet den Kurs. Sie soll für die Alltagsbewältigung nötige Grundkenntnisse der deutschen Sprache vermitteln. Es handelt sich um eine sogenannte "niederschwellige Maßnahme zur Integration ausländischer Frauen", so die Bezeichnung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Der Kurs wendet sich an Frauen außerhalb Westeuropas, Nordamerikas und Australiens, die im Kinzigtal wohnen. Es sei angedacht, später eventuell andere Kurse zu verschiedenen Lebensbereichen, wie Gesundheit oder Bildung, speziell für Frauen anzubieten.

Die Teilnehmerinnen des laufenden Lehrgangs haben zwischen drei und zehn Kinder. Auch für diese sei es wichtig, dass die Mütter deutsch sprechen, wenn es beispielsweise um schulische Angelegenheiten geht.

"Die Sprache ist die Grundlage für die Integration", so Alfredo Sanchez. "Wird in einer Firma einige Male die Erfahrung gemacht, dass ausländische Arbeitnehmer wegen fehlender Sprachkenntnisse Aufgaben nicht erfüllen können, so wird die Bereitschaft Flüchtlinge einzustellen, sinken", so Sanchez.

Am Dienstag, 6. Juni, startet ein neuer Integrationskurs, mittlerweile der fünfte seit dem ersten März 2016. Dieser sei ein Abendkurs und es gebe noch freie Plätze, so Sanchez.

Die AEF sucht Einrichtungen im Kinzigtal, die Kontakt zu ausländischen Frauen haben, für die der Kurs interessant sein könne. Auch eine Zusammenarbeit mit Vereinen oder Institutionen im Kinzigtal sei wünschenswert. Ab Juni hat die AEF fünf Angestellte und vier Honorarkräfte. Beratungen können in fünf Sprachen stattfinden. Es werden weitere Mitarbeiter gesucht. Alfredo Sanchez, Carolina Castro und ihre Mitarbeiter stehen für Informationen zu den Kursen und zur Mitarbeit zur Verfügung.