Im Bereich des "Pilfer" laufen auf der Schondelhöhe auf der Gemarkung Reichenbach und der Gemarkungsgrenze Gutach/Kirnbach bereits seit einigen Jahren zwei Windräder (vorne im Bild). Das E-Werk Mittelbaden plant nun eine weitere Anlage. Foto: Gräff

Baugenehmigungen: Gemeinderat stimmt Stellungnahmen der Stadt Hornberg zu. Drei Gebiete betroffen.

Schramberg/Lauterbach/ Hornberg - In den Bereichen "Kapfwald-Falkenhöhe", "Steigers Eck" und "Am Pilfer" sollen weitere Windräder gebaut werden. Die Stadt Hornberg hat zu den Bauanträgen Stellung genommen, die in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch vorgestellt worden sind.

Im Bereich "Kapfwald-Falkenhöhe" sollen vier Windräder gebaut werden. Einen entsprechenden Antrag hat die Windkraft Schonach gestellt. Demnach sind zwei Windräder auf der Gemarkung Lauterbach und je eine in den Bereichen Tennenbronn und Reichenbach geplant. Es sind Anlagen des Typs Vestas V126 mit einer Nabenhöhe von 140 Metern und einer Nennleistung von jeweils 3,3 Megawatt.

Ausschluss für Bau

In ihrer Stellungnahme an das Landratsamt Rottweil schlägt die Stadt Hornberg nun vor, dem Antrag – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – nicht zuzustimmen. "Für den Gemarkungsbereich Reichenbach gilt nämlich bis zum Inkrafttreten des sachlichen Teilnutzungsplans "Windenergie" der Stadt Hornberg eine Ausschlusswirkung für den Bau von Windenergieanlagen", begründet die Verwaltung die Ablehnung.

Lediglich für den Bereich "Kostbachhöhe" wird demnach im Rahmen des Teilflächen-Nutzungsplans eine Windkraft-Vorrangfläche ausgewiesen. "Erst sollte gemarkungsübergreifend das Nutzungsplanverfahren der ›Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Schramberg und der Stadt Hornberg‹ abgeschlossen werden", betonte Bürgermeister Siegfried Scheffold in der Sitzung am Mittwoch.

Keine Vorrangfläche

Auch dem Neubau einer Windkraftanlage im Bereich "Steigers Eck" will Hornberg derzeit nicht zustimmen. Die Firma Vento Ludens – sie betreibt seit einigen Jahren dort Windräder – plant nun ein weiteres des Typs Enercon-E 115 auf der Gemarkung Reichenbach mit einer Nabenhöhe von 149 Metern und einer Nennleistung von drei Megawatt. Aufgrund der Neuregelung des Landesplanungsgesetzes ist der Bereich nicht mehr als Windkraft-Vorrangfläche im Regionalplan "Südlicher Oberrhein" ausgewiesen.

Ableitung nach St. Georgen

Bürgermeister Scheffold weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass seitdem der bisherige Teilflächennutzungsplan "Sonderthema Windkraftanlagen" der Stadt Hornberg wieder in Kraft ist.

Zudem hat die Stadt den Antragsteller bereits vor längerer Zeit informiert, dass eine Ableitung und Einspeisung des Stroms in das Stadtgebiet von Hornberg nicht möglich ist. Die Firma Vento Ludens hat inzwischen mitgeteilt, dass dies nicht mehr vorgesehen ist: Die Stromableitung Richtung Süden ist jetzt in das Umspannwerk St. Georgen vorgesehen.

Schließlich will Hornberg noch die Fertigstellung des neuen sachlichen Teilflächennutzungsplans "Windenergie" abwarten und wünscht zudem ein Flächenpooling für alle betroffenen Grundstückseigentümer. Keine grundsätzlichen Einwendungen hat Hornberg dagegen beim geplanten Bau einer Windenergieanlage im Bereich "Pilfer" auf den Gemarkungen Gutach und Kirnbach. Dort laufen auf der Schondelhöhe auf der Gemarkung Reichenbach und der Gemarkungsgrenze Gutach/Kirnbach bereits seit einigen Jahren zwei Windräder

Vertrag über Wegenutzung

Geplant ist nun ein Windrad des Typs Enercon-E 115 mit einer Nabenhöhe von 149 Metern und einer Nennleistung von drei Megawatt. Bauherr ist das E-Werk Mittelbaden. allerdings soll zwischen der Stadt Hornberg und dem E-Werk zuvor noch ein "Wegenutzungsvertrag über die Inanspruchnahme der öffentlichen Verkehrsflächen" abgeschlossen werden.

Alle drei Bauanträge waren bereits Thema in der öffentlichen Ortschaftsratssitzung Reichenbach im Juli (der SchwaBo hatte darüber berichtet). "Das Gremium hat den Stellungnahmen der Stadt geschlossen zugestimmt", berichtete dazu Ortsvorsteher Gottfried Bühler. Dies tat auch der Hornberger Gemeinderat am Mittwoch.