Vor dem Eintrag: Landrat Frank Scherer und Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold blättern im Goldenen Buch der Stadt. Foto: Schwannauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Landrat Frank Scherer ist zu Gast in Hornberg und nimmt Stellung zu den Themen, die die Stadt beschäftigen

Von Nicola Schwannauer

Hornberg. Landrat Frank Scherer war gestern zu Besuch in Hornberg. Bürgermeister Siegfried Scheffold stellte ihm in einer Präsentation die Stadt knapp vor und wies anschließend auf die Themen hin, die die Hornberger bewegen. Dann konnten die Gäste aus Verwaltung und Kommunalpolitik Fragen und Anregungen einbringen.

"Weil es viele gemeinsame Aufgaben gibt und viele Dinge uns verbinden", begründete Siegfried Scheffold den Besuch des Landrats in der südlichsten Stadt des Kreises. Ob Ausbau der Landesstraße 108, Erweiterung des katholischen Kindergartens, Schlossbergkonzept, Stadtsanierung, Zuwanderung von Flüchtlingen oder Eröffnung des neuen Einkaufsmarkts: Dass es Themen gibt, die Hornberg bewegen, wurde deutlich. Mit dabei waren neben Bürgermeister und Amtsleitern außerdem die Ortsvorsteher von Reichenbach und Niederwasser und Vertreter der Gemeinderatsfraktionen.

Dem Thema Zuwanderung widmete Scherer viel Zeit und nutzte die Plattform, um seinen grundsätzlichen Standpunkt in seiner Funktion als Landrat zu verdeutlichen. "Die Zuwanderung ist enorm, sie sucht historisch ihresgleichen", sagte Scherer vorab, "aber wir können diese Situation meistern – nicht von heute auf morgen, aber in den nächsten Jahren."

Hornberg sei eine weltoffene und unverkrampft agierende Stadt, "hier hält man die Zuwanderung nicht nur aus, sondern geht sehr gut und konstruktiv damit um." Scherer sicherte zu, ein gut ausgestattetes Büro für Sozialarbeiter vor Ort einzurichten, damit diese direkt vor Ort sind.

Vorrang müsse stets die Sprachvermittlung haben, sie sei die Grundlage für jegliche Integration. Scherer gab zu bedenken: "Wenn wir das schaffen wollen, müssen wir uns von lieb gewonnenen Institutionen verabschieden." Will heißen: Öffentliche Gelder nicht nur für zertifizierte Deutschlehrer zur Verfügung stellen: "Denn warum sollen ehemalige Lehrer aus anderen Fächern nicht auch Kurse geben dürfen?" Schließlich sei es am schlimmsten, wenn bürokratische Hürden verhinderten, dass engagierte Helfer tätig werden.

Zur Infrastruktur in Hornberg meinte der Landrat, dass darunter das ganze öffentliche Leben zu verstehen sei: Versorgung der Bevölkerung, Verkehr, Medizin. "Noch in diesem Jahrzent werden wir die Vollversorgung haben", kündigte er im Hinblick auf den Ausbau der Breitband-Internetverbindung an.