Konrektorin Anja Strittmatter und Rektorin Silke Moser begrüßten zusammen mit Samira und Sabijan die CDU-Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Bundestagsabgeordnete Kovac informiert sich über die Integration von Asylanten-Kinder

Hornberg (red/eg). Gelebte Willkommenskultur an der Hornberger Wilhelm-Hausenstein-Schule: Darüber hat der SchwaBo bereits ausführlich berichtet. Über das Thema hat sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac bei einem Besuch in der Schule informiert.

"Angenehm überrascht" sei sie gewesen, als sie von Rektorin Silke Moser und Konrektorin Anja Strittmatter sowie von zwei Flüchtlingskindern im Eingangsbereich der Schule empfangen wurde. Die serbischen Schüler Samira aus der 5. Klasse und Sabijan aus der 2. Klasse, überreichten Kovac als Willkommensgruß selbst gebackene Weihnachtsplätzchen.

Diese waren im Rahmen eines kulinarischen Sprachprojektes für Migrationskinder gemeinsam in der Schulküche gebacken worden. Kordula Kovac wollte sich in der Hornberger Grund- und Werkrealschule über Erfahrungen mit der Integration von Flüchtlingskindern in den Schulalltag informieren, nachdem bei einem kürzlich von ihr initiierten "Runder Tisch Asyl" in Gengenbach auch Probleme der Integration von Flüchtlingskindern in Kindergärten und Schulen diskutiert wurden.

Wie bereits berichtet, besuchen in Hornberg derzeit 22 Kinder und Jugendliche die Schule, meistens ohne oder mit nur wenigen deutschen Sprachkenntnissen. Letztere werden unmittelbar in ihre Stammklassen integriert und durch differenzierte Lerninhalte mit Unterstützung der Pädagogischen Assistentinnen gefördert.

Sie erhalten eine Ganztagsbetreuung und lernen zwei Stunden Deutsch als Fremdsprache. Flüchtlingskinder ohne Sprachkenntnisse erhalten in Vorbereitungsklassen täglich zwei Stunden Sprachförderung in Deutsch und erlernen Grundkenntnisse der deutschen Sprache, wie zum Beispiel die Umwandlung von arabischer in lateinische Schrift.

Die Schüler besuchen in den ersten Wochen nur drei Stunden die Schule, um ein vorsichtiges, begleitetes Eingewöhnen in eine unbekannte Umgebung mit fremden Menschen, die eine für sie unverständliche Sprache sprechen, zu ermöglichen. Schulbesuch und Stundenpläne werden individuell gestaltet, wobei nach den jeweils ersten beiden Stunden Sprachförderung die alterskonforme und behutsame Integration in die Stammklasse erfolgt.

Kordula Kovac war von den Schilderungen sehr angetan. "Mich freut besonders, dass Sie nicht fordern und sagen: ›Man muss etwas machen‹, sondern dass Sie einfach das ›Wir machen es‹ in vorbildlicher Weise praktizieren", betonte sie gegenüber der Schulleiterin Silke Moser.

Kovac beeindruckte, dass es dem Hornberger Lehrerkollegium und Moser an der Spitze wichtig ist, einfühlsam mit den traumarisierten Kindern umzugehen, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie schnellstmöglich in den Schulalltag zu integrieren.

Dabei kann die Wilhelm-Hausenstein-Schule auch auf die Hilfe eines umfangreichen Netzwerkes zurückgreifen, welches das engagierte Lehrerkollegium kräftig unterstützt.

Auch über Besonderheiten, die das Lehrerkollegium vor größere Herausforderungen stellt, informierte Rektorin Silke Moser ihre Besucherin: Nämlich das behutsame Bewältigen des Aufeinandertreffens unterschiedlicher Kulturen mit je nach Herkunft differierender Verhaltensweisen, die Kommunikation bei nicht ausreichend vorhandenen Dolmetschern beispielsweise für Elterngespräche, unregelmäßige Schulbesuche oder der Umgang mit Schulmaterialien.

Trotz der erheblichen Mehrarbeit mit den Flüchtlingskindern gebe es andererseits die bereichernden Erfahrungen, wenn die erfolgreichen Integrationsbemühungen Schritt für Schritt erkennbar werden.