Das Burequartett trägt zwar gelegentlich auch "feinen Zwirn", fühlt sich aber in rustikalem Outfit sehr viel wohler. Von links: Bernd Schondelmaier, Björn Bühler, Simon und Gerhard Lauble. Foto: Gebauer

Bei Burefasnet wird der scheidenden Ortsvorsteherin Evelyn Lauble gehuldigt. Reichenbacher Hymne erklingt.

Reichenbach - Es ging sehr eng zu in der Reichenbacher "Krone", als dort am Samstagabend die Burefasnet gefeiert wurde. Aus nah und fern waren die Narrenfreunde wieder herbei geeilt, wohl wissend, dass sich hier eine Fete mit Herz und ganz eigenem Flair etabliert hat bei der immer bester Stimmung herrscht. Wie schon seit Jahren mit Hingabe und deshalb höchst erfolgreich gepflegt, war auch heuer die bei der Burefasnet in der "Krone" mit Leidenschaft geführte Auseinandersetzung zwischen Bureknelle und Städtlechoris Kernpunkt der Programmgestaltung. Die rhetorisch geschliffene, aber nie bös gemeinte Fehde zwischen Stadt und Land ist ein schier unerschöpfliches Thema, wie es scheint, immer auch Anlass für manches denkwürdige Bonmot und Gelegenheit, sich geistreich in Szene zu setzen.

Nicht zuletzt deswegen herrschte auch in Reichenbach Freude über die "Wiederauferstehung" der Hornberger Schnurranten, denn sie sind seit eh und je die Repräsentanten des Städtlechoris und somit der Gegenpol zum Burequartett, das seinerseits bekannt ist für eine immer sehr direkte und urige "Aussprache".

Das Grußwort von Kronen-Wirt Bernd Schondelmaier war denn auch in besonderer Weise dem Schnurranten Thomas Weißer und seiner Partnerin Annette Kern gewidmet, gilt Weißer doch als einer der Wortführer in der städtischen Angriffsformation. Schondelmaier meinte, sie sollten sich nicht "Der Alt und selle vom Wald" nennen, sondern "Die Schöne und das Biest". Wie seit Jahren gepflegt, traten also die Hornberger Schnurrantengruppen auf und erfreuten das Publikum mit kurzweiligen "Hornberger Geschichten".

Während der Auftritt des "Burequartetts" früher Höhe- und Endpunkt der Reichenbacher Fasnet war, hatte man diesen heuer mitten hinein gepflanzt in die närrische Show.

Bernd Schondelmaier führte die im Vorjahr begonnene Imagekampagne fort und stellte sein Team als die "Original Reichenbacher Agrar-Tenöre" vor, die vor ihrer Welt-Tournee hier gewissermaßen eine Generalprobe abhielten. Singend und deklamierend gaben die Vier närrische Ereignisse bekannt und bereiteten dem Publikum damit sichtlich große Freude.

Immer war die Burefasnet bisher auch eine Gelegenheit, der geschätzten Ortsvorsteherin Evelyn Lauble als "Königin von Reichenbach" zu huldigen. Diesmal wurde mit großem Bedauern festgestellt, dass sie demnächst aus der Kommunalpolitik ausscheidet und die Reichenbacher dann wohl bald vom Städtlechoris regiert werden. Für die vielen Anwesenden war dies eine Gelegenheit, der Ortsvorsteherin stehend Ovationen zu bereiten und applaudierend ihre Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Die so spontan Geehrte zeigte sich sichtlich gerührt.

Ihre "Königinnenkrone" gab sie an die Bureknelle zurück und dankte für die ihr erwiesene Ehrung und erfahrene Zuneigung.

Dann nahm die Burefasnet ihren weiteren Verlauf, natürlich mit Absingen der Reichenbacher Nationalhymne und wertvollen Bauernweisheiten, die Gerhard Lauble zum Gaudium der Zuhörer preisgab.