Foto: Peter Morlok

Narrenzunft feiert mit viel Programm und guter Laune. Neues Prinzenpaar wird vorgestellt.

Horb-Dettingen - Drei tolle Tage liegen hinter den Dettinger Narren, die am Wochenende so richtig aufdrehten. Nach dem Hexenball am Freitagabend, bei dem viele Gastzünfte mit ihren Delegationen vorbeischauten, lud die Narrenzunft am Samstag zu ihrem traditionellen Zunftball in die Schoßscheuer ein.

Während man im extra aufgestellten großen Partyzelt so wichtigen philosophischen Grundsatzfragen wie: "Lebt denn der alte Holzmichel noch" lautstark nachging, feierte man im ausverkauften Saal der Schloßscheuer eine charmante Fasnet von Dettinger für Dettinger.

Obwohl es im Saal nur so von Untoten mit schauerlichster Gesichtsbemalung wimmelte, Affen, die jedes Jahr aus dem Zoo ausbrechen, ihr Unwesen trieben, die Tiger-Ente mit Außerirdischen am Tisch saß, Mädels als leckere Schoko-Erdnüsse unterwegs waren und lustig gekleidete Vogelscheuchen jeden noch so hartnäckigen Buntspecht vertrieben, waren die zehn Pusteblumen von den heimischen Wiesen, was die Publikums-Kostümierung angelangte, der Hingucker überhaupt.

Aber auch auf der Bühne gab es für jede Geschmacksrichtung was zu sehen und zu hören. Vom Garde- und Showtanz der Tanzgarde über närrisch, frivole Liedbeiträge der Murridapper, einem Auftritt der Narrenkapelle "Lombasegg Musig" bis hin zum Männerballett war alles dabei, was Auge und Ohr der feierwütigen Fasnetsbutzen erfreute. Es rappelte richtig im Karton!

Eröffnet wurde der offizielle Programmteil mit der Begrüßung durch Zunftmeister Karl-Heinz Hurm, der mit Gereimtem auf den Abend vorbereitete. Zum Gugga-Sound der Narrenkapelle fand dann der Einmarsch der Zunft-Gruppen statt.

Die Schneckengraber legten ihren Brauchtumstanz aufs Parkett und hinterher durften die jungen Damen von der Tanzgarde mit wirbelnden Beinen und gekonnt umgesetzter Choreografie zeigen, was sie können. Die Tanzgarde feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen und schnell wurde die Frage laut: "Was haben wir eigentlich früher ohne euch gemacht?" Klar, die Linsenbühlhexe, der Kohlwald-Köhler oder der Schantle – auch "Muri Dabber" genannt, sehen allesamt interessant aus, können ihrer Tanzgarde, was die Attraktivität betrifft, jedoch nicht das Wasser reichen.

Die jungen Frauen waren später mit ihrem Showtanz "Disneys Prinzessinnen" nochmals zu sehen und begeisterten nicht nur das männliche Publikum.

Bevor man jedoch voll ins bunte Programm einstieg, wurde das bestgehütetste Geheimnis der Dettinger-Fasnet gelüftet. Das Prinzenpaar vom Vorjahr, Inge und Bruno Krätzer, hatte ihre Aufgabe, ein neues Prinzenpaar zu suchen, hervorragend gelöst. Sie durften voller Stolz Daniela und Mike Bross vom Muri-Weg als neue Regenten der heimischen Fasnet vorstellen. Und die beiden waren stolz wie Bolle, dass man gerade sie ausgesucht hatte, zumal sie noch gar nicht mal so lange in der Narrenzunft Mitglied sind. "Und jetzt werden wir sogar die Umzugsstrecke entlang gefahren und können dem Josef (Nadj) sein Rathausschlüssel abnehmen" freuten sich die Beiden nach ihrer Inthronisierung.

Nicht auf dem Programmzettel stand eigentlich der Auftritt der "Muri Magic Music", die jedoch zu einem Spontanauftritt genötigt wurde und ein Liedchen zum Besten gaben, das an eindeutiger Zweideutigkeit nicht mehr zu überbieten war. "Sie hot a hoorige – Angorakatz" oder "Er hot an langa – Weg vom Wirtshaus nach Hause" sangen die Mitglieder der Gruppe sehr zur Belustigung ihrer Zuhörer.

Dass sich unter dem Häs der Linsenbühlhexen viel attraktive Weiblichkeit versteckt, davon konnte man sich beim Sketch "Es rappelt im Karton" überzeugen, und für den männlichen Gegenpart sorgte zu später Stunde das Männerballett unter Regie von Hannah Hellstern. Zudem sorgte zwischen den Auftritten Alleinunterhalter Alexander Brendle mit Stimmungsliedern immer wieder für eine volle Tanzfläche.

Dettingen legte nochmals richtig los und der Zunftball wurde im wahrsten Sinne des Wortes zu einem vollen Erfolg.