Den einen letzten Matchball und damit den Einzug in die Runde der letzten Acht verpasste Laura Schaeder unter den Augen von Verbandstrainerin Christina Singer-Bath. Foto: Wagner

Tennis: Carolin Daniels nach Kampf in Satz zwei weiter im Rennen. Favoritinnen verlassen durch die Bank als Gewinnerinnen ihren Platz.

Das kommt weder beim BMW-AHG-Cup in Bildechingen, noch bei einem anderen Tennisturnier oft vor: alle acht gesetzten Spielerinnen stehen heute auch in den bereits um 12 Uhr beginnenden Viertelfinals.

Ob relativ deutlich in zwei Sätzen, oder nach Kampf in Durchgang drei: die Favoritinnen verließen durch die Bank als Gewinnerinnen ihren Platz. Am nächsten an der Überraschung dran war dabei Laura Schaeder gegen die Nummer vier, Petra Krejsova. Der Tschechin unterliefen trotz einiger gelungener Stoppbälle im Vergleich zu ihrem Auftritt im Vorjahr viele leichte Fehler. Doch Laura Schaeder nutzte viel zu selten die Chancen ans Netz vorzurücken, gab mit nach dem gewonnenen ersten Satz auch die Initiative immer mehr aus der Hand und leistete sich schlussendlich zu viele Doppelfehler. Ärgerlich auch, dass sie ihren Matchball beim Stand von 5:4 im zweiten Satz gegen einen zweiten Aufschlag mit einem leichten Fehler herschenkte. Im weitgehend ausgeglichenen dritten Satz nutzte Petra Krejsova dann den Rückenwind des Satzausgleichs zu ihren Gunsten.

"Das wird heute deutlich härter", hatte die Titelverteidigerin Carolin Daniels bereits vor ihrem zweiten Auftritt gegen Tena Lukas vorausgesagt. Zwar brachte sie mit ihrer dominierenden Vorhand ein frühes Break zum 6:3-Satzgewinn über die Runden, dann aber zog die Kroatin das Tempo deutlich an. Nach einem regelrechten Breakfestival mit fünf Aufschlagverlusten hintereinander zog Lukas über 4:2 auf 5:2 davon und hatte beim 5:4 gleich vier Satzbälle. Genau in dieser Phase zeigte sich aber die Erfahrung von Carolin Daniels. "Ich bin froh, dass ich weiter mutig gespielt habe und das Spiel noch in zwei Sätzen gewinnen konnte um Kraft zu sparen", so die 22-Jährige, die auch beim Stand von 5:5 noch einmal wackelte. Als sie nach dem 0:30 doch noch die Partie auf 6:5 stellte, lagen die Nerven von Tena Lukas blank, die sich genau in dieser Phase ein Wortgefecht mit dem Schiedsrichter lieferte. Die Folge war ein Doppelfehler zum 15:30 und der Spielverlust mit dem ersten, von Carolin Daniels verwandelten Matchball.

Danach wandte sich die Aufmerksamkeit des Publikums Lokalmatadorin Paula Götz zu, die auf Platz 2 den ersten Satz zu diesem Zeitpunkt mit 1:6 ziemlich klar an die topgesetzte Hilda Melander abgegeben hatte. Bis zum 3:3 hielt sie im zweiten Durchgang mit, ehe sie einmal mehr ein "verflixtes" siebtes Spiel zum entscheidenden Break abgeben musste. "Die Konstanz macht den Unterschied", so ihre Analyse des Matches.