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Hund bleibt in bekanntem Umfeld: Mischling wird von Chef seines verstorbenen Frauchens "adoptiert".

Horb/Sulz/Oberndorf - Das Schicksal von Hund Seeed ging den Lesern zu Herzen: Bei einem schweren Unfall zwischen Aistaig und Sulz war Mitte März eine 25-jährige Frau ums Leben gekommen - Seeeds Frauchen. Der Hund hatte mit im Auto gesessen und war danach verschwunden. Tagelang hatten Tierschützer und freiwillige Helfer nach ihm gesucht, ehe er entkräftet, aber wohlbehalten in der Nähe der Unfallstelle gefunden wurde.

Seither sind sechs Wochen vergangen. Wochen, in denen Familie, Angehörige und Freunde der jungen Frau den unfassbaren Verlust verarbeiten mussten und während denen unklar war, was aus Seeed werden würde.

Zahlreiche Nachrichten von besorgten Lesern haben in der Zeit die Onlineredaktion des Schwarzwälder Boten erreicht, in denen immer wieder die Frage auftauchte: Was wird aus Seeed?

Es gibt erfreuliche Nachrichten: Der Mischling hat ein neues Zuhause gefunden - bei alten Bekannten. "Seeed lebt jetzt seit drei Wochen bei mir und meiner Frau Cathrin als zweiter Hund – natürlich dauerhaft", erzählt Jörg Helber aus Isenburg. Er war der Chef der verstorbenen jungen Frau, weshalb er mit dem Hund fast täglichen Kontakt hatte. "Er war vor dem Unfall jeden Tag mit Tami im Büro in Horb, daher kannte er uns und wir ihn schon. Auch unser Hund Luis und Seeed waren im Büro schon seit längerem ein Team", so Helber.

Das Trauma scheint der Mischling inzwischen verarbeitet zu haben. "Es geht ihm wirklich gut und er ist fit", erzählt Helber weiter. "Er geht jetzt einmal pro Woche in die Hundeschule und er hat sich bei uns daheim schon ganz gut eingelebt."

Auch von Sonja Scheurer vom Verein Herztier e.V. in Horb bekommt Seeed nach seiner "Adoption" weiterhin regelmäßig Besuch. Sie hatte nach dem Unfall die Suchaktion nach dem Hund ins Leben gerufen. Auch die Familie seines Frauchens hält den Kontakt. "Sie besuchen Seeed auch im Büro oder bei uns daheim", so Jörg Helber. "Für alle war es wichtig, dass Seeed in einem bekannten Umfeld bleibt und nicht in fremde Hände kommt."