Kritik bei den Horber Schienen-Tagen: Die Kommunen werden bei Neubauprojekten im Stich gelassen. Foto: Hopp

Teilnehmer sind sich einig: Übertriebene Sparwut, mehr Bürokratie und fehlende Modernisierung gefährden Schienenverkehr.

Horb - Die 32. Horber Schienen-Tage sind mit einer sehr kritischen Resolution gegen die Deutsche Bahn und den Bund zu Ende gegangen. Die mehr als 100 Referenten und Teilnehmer der überregional bedeutsamen Fachtagung legen zum Abschluss der mehrtägigen Veranstaltung den Finger in die Wunde: Übertriebene Sparwut, Bürokratiezuwachs und fehlende Modernisierung gefährden den Schienenverkehr.

Der Bund komme seiner Verpflichtung aus dem Grundgesetz (Artikel 87e) nicht nach, das Netz ausreichend zu finanzieren. Kommunen würden bei den Neubauprojekten im Stich gelassen. Es fehle eine verlässliche Grundlage für die Bundesländer, um zu planen und längerfristige Verträge abzuschließen.

Die Bahnexperten sehen mit Sorge, dass Bürokratie eher zunimmt und nicht abgebaut wird. Beispiele: Neue Fahrzeuge müssen unnötig schwer werden und können weniger Fahrgäste mitnehmen oder die Abschaffung von Bremshundertstel und Bremsgewichten, die europäische Standards zerschlage.

Weitere Kritikpunkte: Der Fernbus werde massiv gegenüber der Schiene bevorzugt. So werde keine Maut beim Bus erhoben, dafür aber eine zu hohe Schienenmaut. Die Eisenbahn werde darüber hinaus auch beim Thema E-Mobilität ausgesperrt.