Alfred Schäfer, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Dettlingen, gibt Tipps zur Bewässerung. Foto: Hopp

OGV Dettlingen erklärt, worauf es bei Bewirtschaftung ankommt. Weiches Wasser ideal für Pflanzen.

Horb - Angesichts immer knapper werdender Ressourcen, aber auch steigender Wasserkosten entscheiden sich immer mehr Hobbygärtner für eine natürliche Bewässerung ihrer Beete, Bäume und Sträucher. Am Anfang steht der Kauf einer Regentonne. Die Auswahl in den Baumärkten ist inzwischen riesig. Worauf muss geachtet werden? Alfred Schäfer, Vorsitzender des 132 Mitglieder starken Obst- und Gartenbauvereins Dettlingen, gibt Antworten.

Herr Schäfer, Regenwasser im Garten auffangen und sammeln liegt voll im Trend. Auch in Horb?

Zumindest für die Mitglieder unseres Vereines kann ich das bestätigen – und dies seit langer Zeit.

Auch Sie selbst sammeln Regenwasser. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich habe seit vielen Jahren eine Zisterne. Über Probleme kann ich nichts berichten, weder über Zisterne noch über Pumpen. Die Anlage funktioniert. Das Wasser verwende ich ausschließlich zum Gießen von Pflanzen. Die Anlage ist nicht an WC oder Waschmaschine angeschlossen. Aus diesem Grund bin ich auch nicht gezwungen, Gießwasser zu sparen, da es quasi umsonst zur Verfügung steht.

Welchen Unterschied macht es für die Pflanzen, ob sie mit Leitungs- oder Regenwasser gegossen werden?

Das weiche Regenwasser ist ideal für Pflanzen im Garten geeignet. Viele Pflanzen vertragen Regenwasser besser als hartes Trinkwasser. Die Verwendung des Regenwassers für die Gartenbewässerung ist auch nach Angaben des Umweltbundesamtes hygienisch unbedenklich. Ein umweltbewusster Umgang mit Wasser beinhaltet im Übrigen auch einen entsprechenden Umgang, das heißt den Einsatz von Regenwasser. Das Grundwasser wird geschont, wenn das Wasser dort, wo es regnet, später auch versickern kann und nicht in teuren Kanälen und Überlaufbecken aufgefangen werden muss.

Wie viel Geld lässt sich durch die Bewässerung mit Regenwasser sparen?

Die Anschaffungskosten einer Zisterne oder von Regenbehältern sind vergleichsweise hoch, abhängig von Größe und Anschluss. Die Amortisationszeit beträgt sicherlich viele Jahre. Allerdings dürfte bei den meisten Bürgern nicht der Spareffekt Hauptmotivation für das Auffangen von Regenwasser sein, sondern die bessere Eignung für Pflanzen und der Umweltgedanke.

Tonne, Fass, Säule, Wandtank, Klinkermäuerchen oder Fels-Imitat – es gibt viele Möglichkeiten, Regenwasser zu sammeln. Welche Möglichkeit bevorzugen Sie?

Ich habe eine im Boden eingelassene Zisterne aus speziellem Beton, die mehrere tausend Liter enthält und die das Regenwasser vom Hausdach auffängt. Das Wasser entnehme ich mittels Handpumpe oder mobilem Hauswasserwerk und verwende es zum Bewässern des Gartens und der Pflanzen auf meinem Grundstück. Die Größe der Zisterne wurde mir seinerzeit vom örtlichen Baustoffhändler empfohlen, der mir von der geplanten kleineren abriet, da die Mehrkosten unerheblich waren.

Welches Fassungsvermögen hat welchen Vorteil?

Dies ist von vielen Faktoren abhängig. Vom Wasserbedarf, der von Grundstücksgröße und Pflanzenart und -anzahl abhängt, oder von der Frage, ob das Regenwasser statt in den Abwasserkanal zu fließen auf dem eigenen Grundstück versickern soll. Oder, ob der eigene Teich gespeist wird und Waschmaschine und/oder WC angeschlossen werden sollen.

Wie oft müssen Regentonnen gereinigt werden und worauf sollte man dabei achten?

Ich selbst reinige meine Betonzisterne zwar regelmäßig, wenn die Tonne leer ist, aber maximal ein Mal im Jahr. Ansonsten ist diese wartungsfrei, die Bildung von Algen ist systembedingt kein Thema. Bei der Anschaffung größerer Regentonnen ist auf die richtige Installation bei Befüllung und beim Überlauf zu achten, damit ein ständiger Wassertausch stattfindet. Auch macht eine Vorrichtung an der Dachrinne Sinn, um das Einbringen von Laub, Ästen oder ähnlichem in den Regenbehälter zu verringern. Manche Dächer sind nicht oder nur beschränkt geeignet, zum Beispiel Dächer aus Kupfer, Zink oder mit Bitumenabdichtungen. Hier sind gegebenenfalls zusätzliche Informationen einzuholen.