Foto: Maria Hopp

Trotz Regenwetters sind in Horb viele Radler & Co. unterwegs. Baustelle an B 14 besondere Attraktion.

Horb - Seit 14 Jahren gibt es die Aktion »Mobil ohne Auto« schon, und in diesem Jahr war die 10. Auflage dieses europäischen Events. Der ins Vereinsregister eingetragene Verein »Neckar-Erlebnis-Tal (N.E.T.)« mit Sitz in Horb (Rathaus) organisiert diese Aktion mit großem Erfolg, wobei natürlich das Wetter in jedem Jahr eine bedeutende Rolle gespielt hat und spielt.

Auch in diesem Jahr stimmte die Wetter-Vorhersage nicht gerade euphorisch, wie der Horber Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz vom Veranstalter wissen ließ, und so schwanken die Teilnehmer-Schätzungen des Organisationsteams mit Nelli Hartwig (Horb, Vorsitzende), Elke Spielvogel (Rottenburg) und Yvonne Eger (Sulz) zwischen 5000 und 10000.

Die Schätzungen können auch daneben liegen, weil sich die Teilnehmer nicht immer an die vorgegebene und mit Ordnern versehene Strecke gehalten haben, wie im frühabendlichen Pressegespräch zu hören war. Allerdings halten sich auch die Autofahrer, und das ist viel schlimmer, nicht an die Absperrungen und die wenigen Fahrradstreifen der Polizei scheinen überfordert gewesen zu sein. Trotzdem wurden von der Einsatzleitung der Polizei keine besonderen Vorkommnisse gemeldet.

Trotz Nieselregens waren die Kanu-Polo-Sportler auf dem Neckar beim Alten Freibad schon in aller Frühe am Trainieren, was beweist, dass Sport und damit auch Radfahren bei jedem Wetter Spaß machen kann. Im Tagesverlauf gingen dann immer wieder zwar kurze aber auch heftige Schauer nieder, die einen Aufenthalt im Freien für Nicht-Radfahrer problematisch machten. Dennoch, Mobilität ist sicher eines der großen Themen unserer Zeit und neben Bahnen und Bussen denkt man natürlich dabei zu allererst an das Auto. Dass es auch mal einen Tag ganz ohne Auto geht, beweist die Aktion »Mobil ohne Auto« schon, aber halt auch nur für einen von 365 Tagen. Trotzdem ist die Aktion längst etabliert und zu einer Erfolgsgeschichte geworden, auf die sich Groß und Klein lange vorher schon freuen.

Die Radler, Inlineskater und Jogger gingen gestern auf die Strecke, die zwischen Sulz über Horb nach Rottenburg mit insgesamt 48 Kilometer verlief. Dafür wurde die B 14 und die L 370 neun Stunden lang gesperrt, und die Bahn setzte Sonderzüge mit speziellen Fahrradabteilen ein, die speziell für die Rückfahrten genutzt wurden. Entweder war die Kondition der Radler und Skater zu Ende, oder durch die Besuche der vielen Verpflegungs- und Eventmöglichkeiten war die Fahrtüchtigkeit irgendwie abhanden gekommen.

Cornell Gläser, der Kulturbahn-Chef, zeigte sich durchaus zufrieden, vor allem der Dampfzug war sehr nachgefragt, wann kann man schon für fünf Euro von Horb nach Tübingen oder von Tübingen nach Horb mit so einem nostalgischen Gefährt im schönen Neckartal unterwegs sein und die schöne Landschaft genießen? Die 24 Sonderzüge fuhren insgesamt rund 800 Kilometer und in den speziellen Fahrräder-Abteilen konnten nicht weniger als 130 Bikes mitgenommen werden. Die Züge fuhren absolut pünktlich, genauso wie die Kulturbahn, die eine Verspätungsquote von gerade einmal zwei Prozent hat, wie Cornell Gläser versicherte. Da der Veranstalter selbst keine Einnahmen, aber hohe Ausgaben hat, wird das Augenmerk der N.E.T.-Verantwortlichen speziell auf den Imagegewinn des Neckartales gelegt. Die Gewinner des Jubiläums-Gewinnspiels werden demnächst verständigt.