Foto: Maria Hopp

Vierte Auflage erneut ein voller Erfolg. Veranstalter haben jetzt schon Jahresziel erreicht.

Horb - Weihbischof Johannes Kreidler verteilt gerade den Leib Christi zur Kommunion auf der Schütte. Plötzlich kommt – genau in diesem Moment – die Sonne raus.

Ein Zeichen des Himmels? Bei der vierten Auflage des Leonhardsritts hatte Mitveranstalter Manfred Bok bis zum letzten Moment gezittert: "Am Freitag hatten wir noch überlegt, ob wir überhaupt die volle Menge Essen bestellen. Heute morgen hat es Bindfäden geregnet!"

Schon der Gottesdienst war voll besetzt – noch unter den weißen Zeltplanen. Doch mit dem ersten Sonnenstrahl kam richtig gute Laune auf! Fred Schweizer vom Sportkreis Freudenstadt hat gleich einen Spendenscheck vom Württembergischen Sportbund dabei: "Ursprünglich ist der Leonhardsritt aus einer finanziellen Not entstanden – man brauchte Geld für die Sanierung der Stiftskirche. Heute ist die Veranstaltung ein kleiner Schatz, den auch unsere Vereine gerne begleiten."

Leonhardsritt-Fan Saskia Esken, SPD-Bundestagsabgeordnete: "Ich stehe zwischen Ihnen und dem Buffet. Essen und trinken sie kräftig, damit auch genug Spenden zusammenkommen!" Horb Bürgermeister Ralph Zimmermann (FDP): "Auf uns Christen und die Horber ist Verlass. Ich freue mich, dass der Herrgott uns auch beim Wetter erhört hat!" Vor dem bunten Laub auf der Leonhards-Arena startete zunächst die Rettungshundestaffel der Malteser, um zu präsentieren, was ihre Hunde so draufhaben, um Menschen aus Trümmern zu retten. Als nächstes zeigen dann Holger und Marita Koppenhagen, wie man die mächtigen, aber auch eleganten Friesenpferde im Griff haben kann. Eine Fanfare noch von Trompeter Jens Dierberger – und los geht die faszinierende Vorführung der Show-Truppe aus Albstadt-Ehingen.

Danach die Westernpferde-Show. Nicole Huss zeigt auf ihrem Haflinger, wie das Cowboy-Pferd rückwärts in den Stall reiten kann – hier simuliert durch Balken auf dem Rasen. Und während dann die Friesen-Quadrille noch Figuren zeigt, konzentrieren sich viele Kinder auf was ganz anderes: Die Reitvereine Horb und Nordstetten bieten Ponyreiten an. Und wer sieht, mit welchem Ernst und Staunen die kleine Yonah auf dem Mini-Shetland-Pony sitzt, weiß, hier wird mindestens ein neuer Fan für den Leonhardsritt 2018 gewonnen! Gegen 15 Uhr tauchen auch noch die Lamas auf – Barbara Münchau und ihre Mitstreiter aus Hochdorfhaben sogar noch den original Anden-Look angelegt!

Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann steigt zur gleichen Zeit mit seiner Frau Susanne aus der Kutsche. Die Reiter und Kutsche haben gerade den Ritt nach der Tier-Segnung durch Weihbischof Kreidler absolviert. Klar, dass das Fest rund um die Tiere auch die Hundebesitzer berührt. Susanne Zimmermann: "Das war bisher mein schönstes Fest hier. Das wärmt mein Herz."Bürgermeister Zimmermann: "Es war bisher fantastisch! Ich bin froh und glücklich über diesen Tag und ich hoffe, dass Manfred Bok und die Gruppe rund um Diakon Konrad den Leonhardsritt noch lange machen, damit es zur richtigen Tradition in Horb wird!"

Herbstliche Klänge, goldenere Herbst – untermalt von den Jagdhornbläsern Nordstetten-Weitingen, den Alphornbläsern vom Kniebis und der Showband Black & White. Und auch die Fördergemeinschaft Stiftskirchenbach hatte am Ende gut lachen. Diakon Klaus Konrad wollte bis zum Jahresende durch diverse Events – also auch unter anderem mit dem Leonhardsritt – 8000 Euro zusammenbekommen, um die Schulden der Kirchengemeinde abzubezahlen. Jetzt sieht es so aus, als ob es schon der Leonhardsritt geschafft hat. Manfred Bok: "›Wir haben eine Spende in Höhe von 5000 Euro von Pius Brändle aus Empfingen bekommen. Dazu noch einmal 1500 Euro aus privaten Spenden. Zusammen mit dem Erlös vom Leonhardsritt könnten wir dieses Ziel schon jetzt erreicht haben!" Denn: Alle Helfer sorgen dafür, dass ordentlich was übrig bleibt!