Nur noch 30 statt 60 Minuten parken: Ein Bauhof-Mitarbeiter bringt die neuen Schilder an. Foto: Hopp

Schillerstraße: Statt einer Stunde mit Parkscheibe nur noch 30 Minuten. Marktplatz nun verkehrsberuhigt.

Horb - Jetzt macht das Rathaus ernst beim Parken. Und einige Händler sind sauer, wie zu hören ist.

Das Parkraumkonzept der Stadt wird seit Wochen umgesetzt. Auch an der Schillerstraße wurden die Schilder, die bisher eine Stunde mit Parkscheibe erlauben, ausgetauscht. Hier sind nur noch 30 Minuten möglich.

Wie dem Schwarzwälder Bote zu Ohren kam, sind die anliegenden Händler angeblich nicht glücklich über diese Regelung.

So sagt ein Händler, der namentlich nicht genannt werden will ("Da bekommt man nur böse Worte zurück"): "Wenn man mit Kinderwagen zur Apotheke musst und noch beim Bäcker ein Brötchen holen willst, dann reicht eine halbe Stunde in der Schillerstraße nicht aus."

Und der nächste offizielle Parkplatz, wo das Parken länger erlaubt ist, liegt am Flößerwasen. Das Parkhaus Kaiser sei besonders bei der wichtigen weiblichen Kundschaft "nicht sehr beliebt".

Kurios in diesem Zusammenhang: Vor dem Bio-Punkt in der Mühlener Straße ist das Parken mit Parkscheibe weiterhin eine Stunde erlaubt, so der Stand gestern.

Doch das könnte nur noch das letzte "Park-Paradies" bleiben. Die Stadt schreibt in einer Pressemitteilung: "Im Innenstadtbereich mit Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungsunternehmen besteht der höchste Parkdruck. Dort wird Parken entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss entweder an Parkscheinautomaten kostenpflichtig sein oder die Parkdauer wird mit Parkscheibe auf 30 Minuten begrenzt. Teilweise gilt die zeitliche Beschränkung auf 30 Minuten schon bisher, zum Beispiel entlang der Wilhelmstraße, am Bahnhofplatz oder im Einmündungsbereich der Hirschgasse. Zusatzschilder mit nun abweichender Parkdauer werden in den nächsten Tagen am Marktplatz, in der Wintergasse, Gutermannstraße, westliche Schillerstraße und Saarstraße sukzessive ausgetauscht. Nach dem Austausch wird der Gemeindevollzugsdienst noch zwei Wochen Falschparker lediglich auf die verkürzte Parkdauer hinweisen."

Sinn des neuen Parkraumkonzepts, so die Stadt: "Öffentliche Parkplätze im Innenstadtbereich sollen Kurzzeitparkern für Einkäufe oder Erledigungen zur Verfügung stehen. Zu dieser Strukturierung des Parkraums hat der Gemeinderat am 15. Oktober 2013 ein Parkraumkonzepts beschlossen, mit dem Ziel, Langzeitparker entweder an den Rand des Stadtgebiets oder in Parkhäuser zu leiten."

Immerhin ist der Marktplatz jetzt verkehrsberuhigt(er). Die Stadt schreibt: "Außerdem wird die vom Gemeinderat beschlossene Ausweisung des Marktplatzes als verkehrsberuhigter Bereich vorgenommen. In der Marktstraße nach der Einmündung der Wintergasse beginnt künftig der verkehrsberuhigte Bereich, der sich in den Burgstall, über den gesamten Markplatz bis auf Höhe des Bürgerbüros erstreckt. Innerhalb dieses Bereiches ist Parken nur auf gekennzeichneten Flächen zulässig. Durch eine entsprechende Beschilderung sind gegenüber dem Bürgerbüro ein Behindertenparkplatz und fünf weitere Parkplätze (Parkscheibe, 30 Minuten) ausgewiesen, entlang der Marktstraße wie bisher Bewohnerparkplätze. Private Parkflächen sind in diesem Bereich zu kennzeichnen." Bleibt nur die Frage, ob die neue Parkplatzregelung die Kunden wirklich, wie gewünscht, in die Parkhäuser treibt. Oder raus aus der Stadt.