Trinkende Jugendliche: Auch in Horb ein Problem? (Symbolfoto) Foto: dpa

Anlieger beschweren sich über Personen, die viel Alkohol konsumieren. Fall für Streetworker?

Horb - Mit der Kriminalstatistik hat das nichts zu tun, denn hier geht es offenbar nicht um Straftaten, sondern um Personen, die krank sind oder sich zumindest selbst schädigen: Beim Bahnhof fallen verstärkt ältere Jugendliche auf. Sie trinken zu viel Alkohol und machen einen verwahrlosten Eindruck.

Die SPD-Gemeinderätin Viviana Weschenmosen fragte in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses des Gemeinderats beim Jugendreferatsleiter Markus Guse nach, ob es da "einen Bedarf gibt". Laut Weschenmoser handelt es sich um Jugendliche, "die sich selbst kaum versorgen können".

Wie Markus Guse bestätigt, zählen auch ältere Jugendliche noch zum Klientel des städtischen Jugendreferats. Laut Sozialgesetzbuch können "Angebote der Jugendarbeit können auch Personen, die das 27. Lebensjahr vollendet haben, in angemessenem Umfang einbeziehen". Guse sagte, dass in solchen Fällen wie am Horber Bahnhof dank der Verknüpfung mit der Caritas und der Erlacher Höhe Hilfe angeboten werden könne. Die Erlacher Höhe bertreibt auf dem Hohenberg die gemeinnützige Möbelwerkstatt "Kommode". Auch Oberbürgermeister Peter Rosenberg hat von den verwahrlosten Jugendlichen am Bahnhof erfahren. Es seien drei bis vier Personen, die sich dort regelmäßig aufhalten. Anlieger hätten sich bereits beschwert und auch die Polizei wisse Bescheid. Rosenberger: "Vielleicht können wir dort über das Streetworking einen Fuß in die Tür bekommen."

Einen Rückfall in Zustände der vergangenen Jahre dürften die neuerlichen Fälle dennoch nicht sein. Denn obwohl laut Kriminalstatistik (siehe oben) der Bahnhofsplatz eine besondere Rolle spielt, gab es für Markus Mast vom Polizeirevier Horb keinen Anlass, den Bahnhof als Ort der Kriminalität hervorzuheben. Positive Wirkung zeigt seit einigen Jahren offenbar auch das Konzept der "Nachtwanderer", die dort abends unterwegs sind.