Repertoire der Kapelle reicht vom traditionellen Big-Band-Sound über Schlager bis hin zur Rock- und Popmusik.
Horb-Altheim - Die "Schwindligen 15" spielten am Samstagabend das Party-Volk beim Altheimer Bockbierfest tatsächlich geradezu schwindelig.
Da war keine Bierbank oder kein Tisch im großen Festzelt vor den Attacken der Table-Dancer sicher, und im Gegensatz zum Vorabend, als die "F-Town Allstars" aus Freudenstadt, die ehemalige MGG-Band und Horber-Lokalhelden "reChord" und die Akustik Cover-Band "Little Ms Music" das Rockhörnchen zappeln ließen, war bei dieser Party Tracht angesagt. Dirndl und Krachlederne waren Trumpf – und das Bockbier floss in Strömen.
Von kerniger Blasmusik bis hin zu Rock und Pop wurde an diesem Abend von der "Schwindligen 15" alles geboten, was das Herz des Blasmusikfans begehrt. Das Repertoire der mittlerweile 21-köpfigen Kapelle reicht von traditionellem Big-Band-Sound, Schlagern, Rock- und Popmusik, vom Oldie bis zu den Hits der aktuellen Charts. Und natürlich sind sie der Tradition von Ernst Mosch und seiner original Egerländer Blasmusik verpflichtet, die sie zu später Stunde mit ein paar härteren Nummern aus dem AC/DC-Nähkästchen aufmotzten.
Im Zelt sah man viele bekannte Gesichter aus der Blasmusikszene
Im Zelt selbst sah man viele bekannte Gesichter aus der Blasmusikszene um Horb herum. Man traf den Ehrendirigenten der Altheimer Musikkapelle, Karl-Heinz Kläger, ebenso wie Mitglieder aus partyerprobten Fasnetsvereinen aber auch ganze Kapellen, die sich einen gemütlichen Abend bei den Altheimer Kollegen machten. Für die Grünmettstetter Delegation hat sich der Besuch ganz besonders gelohnt. Mit 22 Personen waren sie die größte Gruppe, die sich im Festzelt amüsierte, und dafür gab es von den Altheimer Kollegen ein Fässchen Freibier. Matthias Dettling, zweiter Vorstand der "Harmonie" Grünmettstetten, fand das besonders gut und freute sich über diesen Nebeneffekt des kollektiven Besuchs bei der Traditionsveranstaltung.
"Blasmusik ist eine tolle Sache – ob 14 Jahre oder 84 Jahre – das ist egal – diese Musik verbindet Jung und Alt", erklärte Alexander Pflüger, Dirigent der Profiband aus dem Ostallgäu.
Und tatsächlich war es so. Ganz junge Damen, die man musikalisch eher ihn die Punk- und Rock-Ecke gesteckt hätte, outeten sich als Fans von Trompete und Co. – und wer sich noch nicht ganz schlüssig war, ob das nun wirklich "schee isch", was da von der Bühne herunterschallte, der wurde spätestens beim Auftritt von Sängerin Stephanie Egelhofer, die voller Inbrunst ihre Songs ins Mikrofon hauchte, zum begeisterten Blasmusikanhänger.
Wer es vielleicht noch mit Müh’ und Not schaffte, sich nicht von der Sängerin verzaubern zu lassen, der wurde spätestens vom Trompetensolo von Helmut Geiger eingefangen. Die Musiker um Bandleader Alex Pflüger mutierten zu modernen Rattenfängern – diesmal nicht in Hameln, sondern in Altheim.
Die "Schwindligen 15" entführten ihr Publikum mit einem "Böhmischen Traum" in die weite Welt der Töne, stellten bei der "Herz-Schmerz-Polka" fest, dass ohne Liebe nichts im Leben funktioniert, saßen mit ihren Fans "Auf der Vogelwiese" und setzten mit weiteren musikalischen Schmankerln "ein Denkmal für die Blasmusik".
Von Veranstalterseite sah man auch an diesem Abend nur zufriedene Gesichter. Vorstand Markus Singer konnte auf einen musikalisch hervorragenden Freitagabend zurückblicken. Und bereits am späten Samstagabend stand auch für ihn fest: "Das war ein tolles Bockbierfest 2017."
