Gefährlich und nervig: Der Bahnübergang am Seewald soll nach dem Willen der Landesregierung entschärft werden. Foto: Hopp

Weiterer Ausbau der Bundesstraße 28 neu rückt näher. Beseitigung des Bahnübergangs geplant.

Horb - Der gefährliche und nervige Bahnübergang am Seewald: Er ist für die meisten Verkehrsteilnehmer, die nach Freudenstadt wollen, wohl das schlimmste Hindernis. Das könnte bald der Vergangenheit angehören.

Der Ausbau der B 28 neu soll weitergehen. Landesverkehrsminister Winfried Hermann hat jetzt die Vorplanung für den 1,8 Kilometer langen Abschnitt 500 Meter westlich der Kapellenhöfen und dem Anschluss zur Landesstraße 4703 nach Bittelbronn beziehungsweise Grünmettstetten eingeleitet. Hier endet - aus Richtung Freudenstadt und Schopfloch gesehen - der gut ausgebaute Teil der Bundesstraße 28.

Das berichtet jetzt Freudenstadts Bundestagsabgeordneter Hans-Joachim Fuchtel per Pressemitteilung. Der parlamentarische Staatssekretär von Sozialministerin Ursula von der Leyen: "Es scheint auch in die Planung zwischen Grünmettstetten und Horb Bewegung zu kommen."

Landesverkehrsminister Hermann hat Fuchtel in einem Brief mitgeteilt, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe jetzt die Beseitigung des Bahnübergangs am Seehaus plant. Durch die Schienen macht die recht schmale Straße Straße durch Hügel einen Doppel-Knick, sodass es für Autofahrer hier extrem gefährlich wird. Hier soll jetzt eine gut 200 Meter lange Brücke her - aus Gründen der Verkehrssicherheit, so Hermann in seinem Brief an Fuchtel. Julia Pieper, Sprecherin des Landesverkehrsministers: "Die derzeitige Kostenschätzung beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro." Im Rahmen des Umbaus soll die bisherige Landesstraße 307 dann zur Bundesstraße umgewidmet werden.

Die Abstimmungsgespräche seien eingeleitet, mit der Deutschen Bahn wird über eine mögliche Kostenteilung verhandelt. Laut Pieper handelt es sich hier um eine "Eisenbahnkreuzungsmaßnahme", deshalb werden die Kosten zwischen Bund und Bahn entsprechend aufgeteilt. Der Vorentwurf für die Planung soll Ende des Jahres fertig sein. Fuchtel: "Dann muss die Planung noch dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt werden, um das Planfeststellungsverfahren einzuleiten. Natürlich werde ich dran bleiben, dass es dann beim Bund mit Nachdruck bearbeitet wird."

Und wann wird der Abschnitt dann umgebaut? Julia Pieper: "Unter der Voraussetzung, dass das Projekt bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans 2015 in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wird, könnte das Land bei Vorliegen des Baurechtes - aufgrund des noch erforderlichen Planungsvorlaufes wohl nicht vor 2016 - sowie einer entsprechenden Priorisierung, dem Bund eine Aufnahme in eines der dann zu erstellenden Bauprogramme vorschlagen. Der Bund entscheidet dann selbst, ob und wann er dieses Projekt realisieren will."

Einen Anteil daran, dass es vorangeht hatte wohl auch CDU-Kreisrat Michael Laschinger. Er hatte sich immer wieder besorgt über den schleppenden Fortschritt des Projekts geäußert. Fuchtel hatte daraufhin die Initiative zur Nachfrage im Ministerium ergriffen. Laschinger hatte befürchtet, dass sich das Land eines Tages nicht mehr an eine Zusage gebunden fühlen könnte. Demnach wurde 2010 eine Sonderförderung für den Restausbau der Kreisstraße vom Ortsende Rexingen bis zu den Kapellenhöfen an der L 370 mit 80 Prozent aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) in Aussicht gestellt. Gerade wegen der kurvigen Landesstraße 370 Richtung Freudenstadt und dem Bahnübergang beim Seewald sei das Thema als dringlich anzusehen.