Beim katholischen Kindergarten in Talheim wird es wohl auch künftig keine Bushaltestelle geben. Foto: Symbolfoto: Burgi

Landratsamt und Busunternehmen sehen keine Möglichkeit für Bus. Talheims Ortsvorsteher verärgert über ablehnende Haltung.

Horb-Talheim - Nicht erst seit ein paar Monaten geistert der Wunsch nach einer Bushaltestelle beim katholischen Kindergarten im oberen Talheim im Ort herum. Ein Buswartehäuschen gibt es, nur keinen Bus, der dort hält.

Von Seiten des Busunternehmens wurde dies bislang damit begründet, dass die Anfahrtszeiten durch diesen Halt zu lang würden. Auf Wunsch des Ortschaftsrates hat die Stadt nochmals entsprechende Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Am 7. November fand daraufhin ein Ortstermin mit Vertretern des Landratsamtes, von Südwest Bus, der Städte Nagold und Horb und dem Busunternehmer statt. Von Seiten der Ortsverwaltung nahmen Thomas Staubitzer und sein Stellvertreter Egon Klink teil.

"Es war saukalt und die Gesprächsatmosphäre auch nicht viel wärmer", so Staubitzer. Er machte bei diesem Gespräch sehr deutlich klar, dass es nicht sein kann, dass man den Halt beim katholischen Kindergarten aus Zeitgründen ablehnt, jedoch zwischenzeitlich auf der Gemarkung Gündringen eine weitere Haltestellen beim "Waldcafé" installiert habe. Von Seiten der Verantwortlichen wurde argumentiert, dass man für den Ärger der Talheimer zwar Verständnis habe, doch die Bewohner des "Waldcafes" – ausschließlich Flüchtlinge – ansonsten zwei Kilometer zum nächsten Ort laufen müssten.

Eine weitere Haltestation könne aber wirklich beim besten Willen nicht mehr eingerichtet werden. "Auf gut deutsch – wir werden nicht bedient. Das Landratsamt und das Busunternehmen kümmert sich nicht darum", so das desillusionierte Fazit von Staubitzer.

Insgesamt ist dies eine Situation, die vom Ortschaftsrat so jedoch nicht akzeptiert wird. Die Räter fordern, dass man nun wenigsten schnell prüft, ob es möglich ist, in der Senke des Eichenwegs auf Höhe des Gebäudes Sonnensteige 45 auf freier Strecke zu halten. Anton Klink glaubt, dass man so nahe an einer Lösung sei und hofft, dass die Verkehrsschau bei dieser Geschichte mitspielt. Rätin Catrin Weihing ist ebenfalls der Überzeugung, dass es gut wäre, wenn der Bus in der Eichenstraße einen Zwischenstopp einlegen würde. Dass das Verkehrsunternehmen jedoch nun erst eine Verkehrserhebung machen möchte, wer dort ein- und aussteigt, hält man im Gremium hingegen für Nonsens. "Öffentlicher Nahverkehr heißt, dass der Bus hält, ob da eine Person steht oder 100", so Anton Ade. Trotzdem einigte man sich dahingehend, dass man nun die Zählung des Busunternehmers abwarten wird, danach den Vorgang nochmals im Gremium beraten und möglichst eine Haltestelle festlegen wird.