Reise: Agnès Schröter und Martin Schiedt erzählen von ihren Abenteuern im Vortrag "Zwei Mühringer radeln nach Hanoi Teil 2"

Riesige Eukalyptusbäume, nur wenige Meter weg von einem rauchenden Vulkan oder die Feste auf Bali – die beiden Mühringer Agnès Schröter und Martin Schiedt haben viel erlebt. Am Donnerstag, 23. März, präsentieren sie ab 19 Uhr in den Räumen der Horber VHS ihren Erlebnisbericht.

Horb-Mühringen. Zahlreiche Bilder werden die beiden unter dem Motto "Zwei Mühringer radeln nach Hanoi Teil 2 – Von Hanoi über Australien zurück nach Deutschland" zeigen.

Wer den ersten Teil verpasst hat, kann sich trotzdem vom zweiten verzaubern lassen, wissen die Abenteurer.

Sie haben im vergangenen Ja hr gezeigt, wie sie mit ihren Rädern gen Osten fuhren und was sie in Türkmenistan, Uzbekistan, Kirgistan, Vietnam und weiteren Ländern erlebten (wir berichteten).

Im zweiten Teil geht es von Vietnam nach Laos, Thailand, Bali, Singapur und ganz überraschend nach Australien. Die Gäste können sich von Fotos und Filmausschnitten mit zahlreichen Besonderheiten überraschen lassen, versprechen Agnès Schröter und Martin Schiedt. "Man erlebt einfach viel mehr, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist", erklärt Martin Schiedt, dass sie beispielsweise auf der "Götter-Insel" Bali jeden Tag an eine Prozession herangefahren sind. "Die Hindus machen alles so liebevoll. Sie haben kleine Körbe von Hand geflochten und darin ihre Gaben an die Götter zum Fest gebracht. Die Prozessionen wurden mit viel Musik gefeiert, ein einmaliges Bild", beschreibt er den nachhaltigen Eindruck, den er nie vergessen werde.

Ebenso haben die beiden auf Java zahlreiche der noch 40 aktiven Vulkane besichtigt. "Wenn man am Krater eines aktiven Vulkans steht, aus dem es raucht, dann ist das schon sehr beeindruckend", so der Abenteurer.

Aber auch die Vielseitigkeit der unterschiedlichen Landschaften und die Kulturen haben es den beiden Mühringern angetan, die rund zwei Jahre auf Welt-Fahrradtour waren. Auf der indonesischen Insel Lombok trafen sie die Mohammedaner mit ihren Spitzhüten an. Sie reisten weiter zu Insel Gili-Air in der Balisee. "Die ist so klein, dass man sie in einer Stunde zu Fuß umrunden kann", beschreibt Martin Schiedt, dass es ihnen diese Insel doch angetan hätte und sie dort sogar Weihnachten und Silvester verbracht hätten.

Die Restaurants wären an Weihnachten mit Lichterketten geschmückt gewesen – natürlich nur für die Touristen, denn die Einheimischen würden kein Weihnachten feiern. An Silvester wurden Raketen abgeschossen. "Es war einfach schön dort, das Leben genießen – ›Easy-Living‹", so die beiden: "Wenn du kein Geld im Restaurant hattest, dann hieß es: zahl morgen."

Von dort aus sei es nicht weit nach Australien gewesen und so hätten die beiden neu geplant: "Eigentlich wollten wir nicht nach Australien, doch das Visum ließ sich innerhalb kürzester Zeit beantragen und so günstig kommen wir nicht mehr nach Australien", waren sich die beiden sicher, einen Abstecher zu machen. "Australien gehört gleich nach dem Iran zu unserem Favoriten", beschreibt Schiedt die einzigartigen Momente in der 1200 Kilometer langen Nullarbor-Wüste oder die Millionenstadt Melbourn, aber auch die Tiervielfalt wie Kängurus, Ginkos oder Emus. "Die Australier sind so offen. Wir haben etwa ein Drittel aller Übernachtungen in Australien bei den Bewohnern dort übernachtet", so seien Kontakte geknüpft worden, meint Schiedt.

Als sie die Wüste mit ihren Fahrrädern durchquert hatten, wären sie immer wieder von Australiern mit Wasser versorgt worden. "Es gab ja nur zehn Tankstellen auf der Strecke", erinnert sich Schiedt an die erlebnisreiche Zeit. Normalerweise würde es in der Wüste kaum regnen, doch die Mühringer hatten ausgerechnet zu dieser Zeit ihre Radstrecke durch die Wüste geplant, als die Temperatur durch den Regen von über 40 auf 20 Grad sank. "Dann sind wir halt in Fleece-Pulli und Regenmänteln durch die Wüste geradelt", lachen sie.

Ihr Schild "Fruits or Vegetables?" brachte ihnen eine gute Versorgung, denn zahlreiche Autofahrer hielten an und gaben den beiden Fahrradfahrern ihr übriges Obst und Gemüse. Nach der Wüste komme man an eine Landesgrenze, in die aufgrund der Fruchtfliegen kein Obst oder Gemüse aus Australien importiert werden dürfe. Die Autofahrer seien in drei Stunden an der Grenze, die Fahrradfahrer genossen mehrere Tage die Route und freuten sich über die Spenden der Autofahrer, so die beiden Mühringer.

Sie reisten mit dem Flugzeug Richtung Istanbul. "Wir wollten langsam zurückfahren nach Deutschland, damit wir noch viel mitbekommen", nennen die beiden die Stationen in Istanbul, Griechenland, Mazedonien, Albanien und Kroatien. "Auf der griechischen Insel Tassos haben wir deshalb erst einmal Urlaub gemacht", erinnern sie sich an zahlreiche Grillfeste mit den Einwohnern, die eigentlich zur Wirtschaftskrisenzeit kein Geld gehabt, sie aber doch oft eingeladen, hätten. Nach Deutschland kamen sie über Venedig, den Reschenpass und Österreich.