Die Kapelle Brennend Böhmisch erwies sich schnell als die richtige Wahl fürs Jubiläumsfest (oben). Auch die Gambacher Musikanten brachten Stimmung in die Halle. Foto unten rechts, von links: Bürgermeister Ralph Zimmermann, Blasmusikkreisverbandsvorsitzender Hans Dreher, Bittelbronns Ortsvorsteher Hans Schmid und Brauereichef Edmund Teufel gaben sich beim Fassanstich die Ehre – und Zimmermann schaffte es, ohne einen Tropfen zu verschwenden. Fotos: Wagner Foto: Wagner

Zur Feier des Tages eine neue Uniform. Kapelle Brennend Böhmisch hebt Feststimmung.

Horb-Bittelbronn - Kontinuität und Tradition gibt es vor allem bei den regionalen Musikvereinen im Landkreis Freudenstadt. Sie erhalten die volkstümliche Blasmusik am Leben, fördern Jugendliche und glänzen mit hohen Mitgliederzahlen. So auch der Musikverein Harmonie Bittelbronn.

Die "Harmonie" durfte am vergangenen Wochenende ihr 85-jähriges Jubiläum in der Festhalle feiern. Die Feier wurde mit der jährlich stattfindenden Schlachtplatte des Musikvereins (MV) zusammengelegt. Die Vorbereitungen für das kulinarische Angebot begannen bereits am frühen Donnerstagmorgen.

Der Vorsitzende der Harmonie, Sebastian Kocheise, eröffnete mit seiner Festrede bereits am vergangenen Freitag die Feierlichkeiten. Begrüßen durfte er auch Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann sowie die Ortsvorsteher Karl Kocheise (Grünmettstetten), Theo Walz (Dettlingen) und Hans Schmid (Bittelbronn). Zu den Gästen zählte auch Edmund Teufel (Löwenbrauerei Baisingen) und Hans Dreher (Vorsitzender des Blasmusikkreisverbandes Freudenstadt), der später gemeinsam mit Kocheise die hochkarätigen Ehrungen der Aktiven durchführte (siehe Rubrik). "Was vor 85 Jahren schon galt – Musik verbindet Jung und Alt", hieß das erklärte Motto der "Harmonie". Zimmermann verriet, er sei musikalisch zwar talentfrei, bezeichnete sich selbst aber als absoluter Musikliebhaber. "Ich kenne kein Fest, wo nicht ohne eine Kapelle richtig Stimmung aufkommt", erklärte der Bürgermeister. Schmid schloss sich seinen Worten an und verdeutlichte: "Ihr seid der Garant für kulturelle Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Gemeinde."

Und freilich sorgten die Akteure des MV dafür, dass dem Publikum über das dreitägige Fest ein buntes und vielseitiges Programm geboten wurde. Doch zuvor schritten die Herrschaften zum obligatorischen Fassanstich, der das Fest offiziell eröffnete. Bittelbronns Ortsvorsteher Schmid, Bürgermeister Zimmermann, Blasmusikkreisverbandsvorsitzender Dreher und Edmund Teufel gaben sich hierzu die Ehre. "Das war mein erster gelungener Fassanstich", dankte Kocheise dem Bürgermeister, der den Zapfhahn – ohne einen Tropfen zu verschwenden – gekonnt einhämmerte. Im Anschluss daran wurden die Mitglieder (aktive und passive) geehrt.

Kocheise nahm die Gelegenheit wahr, dabei auch die Anschaffung neuer Uniformen für die Aktiven bekannt zu geben: "Die alte Uniform hat jetzt nach 38 Jahren ausgedient", sagte er. Sie stammt aus dem Jahre 1979. Bereits im nächsten Jahr beim Jahreskonzert sollen die Musiker in ihrem neuen Outfit spielen.

Brennend Böhmisch war dann angesagt: Die junge 20-köpfige Kapelle Brennend Böhmisch aus dem Raum Schweinfurt unter der Leitung von Valentin Köblitz versteht es blendend, den Namen ihrer Kapelle als Programm zu verstehen. Im vergangenen Jahr spielte die Kapelle beim 60-jährigen Jubiläum des MV Gambach auf, mit welchem der MV Bittelbronn eine langjährige Freundschaft pflegt. "Das war eine wahnsinnige Stimmung", erinnerte sich Kocheise. Mit böhmisch-mährischer Blasmusik vom Allerfeinsten unterhielten sie in der Folge das Festpublikum, das zahlreich in der Halle erschienen war. Dieses ließ die jungen Musiker bereits zur ersten Pause nicht ohne eine Zugabe von der Bühne.

Ebenso spektakulär spielten die "Gambacher Musikanten" am Samstagabend auf. Unter der Leitung von Dirigent Michael Schopf begeisterten sie das Publikum mit ihrem breit angelegten Musik-Repertoire. Rund 300 Gäste ließen sich die Feierlichkeiten am Samstagabend nicht entgehen.

Auch der gestrige Sonntag stand ganz unter dem Motto "Blasmusik kompromisslos", wie die feierfrohe Besucherschar feststellen durfte. Dirigent Dieter Baier freute sich, seine erst 1995 gegründete Blasmusikformation "Spätlese" aus den Reihen des MV Gambach präsentieren zu dürfen. Sie spielte zum Frühschoppen auf und unterhielt die Besucher weit über den Mittagstisch hinaus. Den Festausklang gestalteten die vereinigten Musikvereine Pfalzgrafenweiler/Wittlensweiler unter der musikalischen Leitung ihres Dirigenten Milen Haralambov.

Der Musikverein (MV) Bittelbronn feierte am vergangenen Wochenende sein 85-jähriges Vereinsjubiläum mit einem dreitägigen Musikfest in der Mehrzweckhalle Bittelbronn. Dabei wurden in einem feierlichen Rahmen verdiente Mitglieder des Vereins geehrt. Der Vorsitzende des Blasmusikkreisverbandes, Hans Dreher, würdigte dabei die Verdienste der Aktiven und führte die Ehrungen des Kreisverbandes durch: "Ohne eure Präsenz wäre das Leben wortwörtlich sehr eintönig", verdeutlichte er. Sebastian Kocheise, Vorsitzender des MV Bittelbronn, erhielt dabei die Dirigentennadel in Bronze für sein zehnjähriges Wirken in der Jugendkapelle Bittelbronn. Felix Weißer wurde für seine zehnjährige Tätigkeit mit der Verbandsehrennadel in Bronze geehrt.

Für ihr jeweils 40-jähriges, aktives Engagement im Musikverein wurden Wilfried Weil, Arthur Schatz, Manfred Baltrusch und Egbert Schlotter mit der goldenen Verbandsehrennadel in Gold mit Diamant ausgezeichnet. Peter Schlotter, Alois Eiseler und Ottmar Abberger, durften sich zu Recht über die Ehrennadel in Gold mit Diamant freuen: Sie zählen bereits seit 50 Jahren zum harten Kern der Aktiven.