Hoffnung für die Mini-Rocker. Foto: Hopp

Tourneeleiter Seeger sichert gutes Miteinander zu. Empfinger Bürgermeister hat kein Interesse an Festival.

Horb/Empfingen - Empfingen gilt für viele als heißer Favorit, wenn es um einen neuen Standort für das Mini-Rock-Festival außerhalb von Horb geht. Doch Bürgermeister Albert Schindler will gar nicht. Unterdessen meldet sich der Zirkus Knie zu Wort und macht den Mini-Rockern Hoffnung.

Die Diskussion um die Zukunft des Mini-Rock-Festivals ist in Fahrt gekommen. Nach dem flammenden Appell von Michael Theurer, einer der großen Unterstützer in der Anfangsphase, in unserer Zeitung, "Mini-Rock" in Horb zu halten, und auch dem eher optimistischen Statement von Oberbürgermeister Peter Rosenberger, melden sich einige Bürger auf unserer Facebook-Seite "Schwarzwälder Bote Horb" und auf unserem Online-Auftritt zu Wort. "Das Mini-Rockfestival hat sich dank intensivster Anstrengung vieler Ehrenamtlichen inzwischen in Horb etabliert. Ein Event also, von dem auch die Stadt profitiert", sagt eine Horberin und spricht damit vielen Bürgern aus dem Herzen.

Auch Holger Zimmermann, einst der Projekt-Pate der Mini-Rocker, verfolgt aufmerksam die Diskussion: "Das Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass das Festival seinen Charakter und seine Struktur behält, in der junge Menschen etwas auf die Beine stellen und einzigartige Erfahrung sammeln können. Aufgrund der Geschichte des Events, entstanden im Horber Jugendforum, gehört es für mich eindeutig nach Horb. Es ›muss‹ jedoch nicht hier bleiben, wenn die Bedingungen es verhindern. Wobei ich mir wünsche, dass es hier bleibt. Allerdings verstehe ich die aktuelle Diskussion nicht, vor allem was den Rückbau auf dem ›erweiterten‹ Festplatz betrifft. Ein Festplatz ist dazu da, um Feste zu feiern."

"Für 7. August lediglich Anreise des Zirkus geplant"

Ein positives Signal kommt vom Zirkus Charles Knie, der zeitnah nach dem Festival-Termin auf dem Festplatz in Horb gastiert. Dieter Seeger, Tourneeleiter des Zirkus Charles Knie, macht den Mini-Rockern Mut: Er könne versichern, dass der Zirkus in Zusammenarbeit mit der Stadt Horb bemüht sei, den Aufbau des Zirkusunternehmens so zu planen, dass das Mini-Rock-Festival problemlos stattfinden kann. Seeger weiter: "Für den 7. August ist lediglich die Anreise des Zirkus geplant."

Das Mini-Rock-Festival ist am Freitag und Samstag, 3. und 4. August, angesetzt. Seeger erklärt, dass am vorherigen Gastspielort noch am Nachmittag des 7. August eine Zirkus-Vorstellung stattfinde, sodass mit dem Eintreffen des Zirkus erst am späten Nachmittag oder Abend zu rechnen sei. Nur vereinzelte Fahrzeuge würden schon im Lauf des Tages ankommen, für die sicher ein kleiner Abstellbereich gefunden werden könne. "Somit steht den Veranstaltern des Rockfestivals tatsächlich noch der gesamte 7. August zur Räumung des Geländes zur Verfügung. Wir werden uns zusätzlich bemühen, mit den Veranstaltern in Kontakt zu treten, damit die Interessen beider Veranstalter gewahrt werden können. Zumindest in Bezug auf das Zirkusgastspiel dürften damit die Bedenken ausgeräumt sein."

Auch Peter Rosenberger ist sich sicher, dass dies machbar ist. "Die Mini-Rocker haben mir berichtet, dass sie bis Mittwoch mit den Abbauarbeiten immer fertig waren." Die Reinigungsaktionen um den Festplatz herum könnten danach auch noch ohne Probleme weitergehen. Rosenberger berichtet, dass Tourneeleiter Seeger sein Kommen für Januar angekündigt hat, um gemeinsam – auch mit den Mini-Rockern – zu planen. "Der Zirkus zeigt sich sehr engagiert."

Ein anderer Standort müsste also wohl wegen des Zirkus nicht in Betracht gezogen werden. Begehrlichkeiten gibt es auch zumindest aus Empfingen nicht. "Ich habe kein großes Interesse am Mini-Rock-Festival", sagt Bürgermeister Albert Schindler auf Anfrage. Es gebe auch keine Anfrage der Mini-Rocker an die Gemeinde. "Wir haben unsere Beatparade." Er müsse auch Rücksicht auf seine Bürger nehmen. "Einmal im Jahr akzeptieren es die meisten, weil es auch eine Aktion unserer Jugend vor Ort ist."