Die Gruppe "The Gregorian Voices" tritt am 12. März in Horb auf. Foto: The Gregorian Voices Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Die Gruppe "The Gregorian Voices" tritt am 12. März in der Horber Stiftskirche auf

Das bulgarische Vokaloktett "The Gregorian Voices" gastiert am Sonntag, 12. März, in der Stiftskirche in Horb. Die Gruppe gibt im Rahmen ihrer Frühjahrstournee dort um 17 Uhr ein Konzert. Das Programm lautet "Gregorianic meets Pop".

Horb. Stehende Ovationen und frenetischer Jubel bei gregorianischen Gesängen in der Kirche seien bei "The Gregorian Voices" nicht ungewöhnlich. Bereits mehrere internationale Auszeichnungen hat die Gruppe erhalten.

Musikalischen Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte

I n einer Ankündigung heißt es: "Die stimmgewaltigen Sänger tragen die Stücke mit einer berauschenden Klarheit vor, wodurch das Konzert durch seine musikalische Präzision und die reinen Gesänge des Chors dazu einlädt, abzuschalten und auf wundervolle Art und Weise dem Alltag zu entfliehen." Das Herausragende an diesem Chor sei, dass er die frühmittelalterlichen gregorianischen Choräle durch Popsongs bereichert und neu belebt und interpretiert. "The Gregorian Voices" arrangieren berühmte Klassiker der Popmusik im gregorianischen Stil. Auch mit diesem gewagten Experiment lösen sie angeblich überwältigende Reaktionen im Publikum aus: "Intensiv, aufwühlend, überragend oder erstaunlich" sind Ausrufe, die häufig zu hören seien.

Die erste Hälfte des Programms besteht aus klassisch gregorianischen Chorälen, orthodoxen Kirchengesängen und Liedern der Renaissance und des Barock, die in lateinischer Sprache vorgetragen werden. Neben dem "Ave Maria" und dem "Ave Maris Stella" wird dem Publikum das andachtsvolle Kyrie "Missa Orbis Factor" geboten. Es folgen unter anderem orthodoxe Lieder von Ioan Kukusel und ein kunstvoller Kanon "Cantate Domino" von Heinrich Schütz.

In der zweiten Hälfte demonstrieren die acht Künstler, wie englischsprachige Popsongs in einer gregorianischen Adaption klingen. Es sei ein emotionales Erlebnis, Rod Stewards "I’m Sailing" in einer sakralen Modulation zu hören. Auch "Imagine", ein bekannter Song von John Lennon, ernte neben "Ameno" von ERA Beifallsstürme. Neben Leonhard Cohens "Hallelujah" werden unter anderem "Sound of Silence" von Simon & Garfunkel sowie Bob Dylans "Knocking On Heaven’s Door" interpretiert. "The Gregorian Voices" treten ohne jegliche instrumentale Begleitung auf.

Das Können der Gruppe umfasse einstimmige liturgische Gesänge bis hin zur polyphonen Fünfstimmigkeit mit schallenden Bässen und aufsteigenden Falsettstimmen. In schlichte Mönchskutten gekleidet erschaffen "The Gregorian Voices" durch die Präsentation ihrer substanzreichen Stimmen eine mystische Atmosphäre, die gerade in Kirchen Raum greifend und berührend ist, heißt es in der Ankündigung.

Dieser stimmgewaltigen Formation von acht Sängern sei die klassische Gesangsausbildung anzuhören. Ihre glockenklaren Stimmen, der Zwiegesang von Bass, Bariton und Tenor breite sich über dem Publikum aus. Der achtköpfige Männerchor aus dem bulgarischen Sofia fasziniere mit gregorianischen Chorälen, orthodoxen Gesängen und Madrigalen unter der künstlerischen Leitung von Georgi Pandurov.

Unter Gregorianik oder gregorianischem Choral versteht man den einstimmigen, unbegleiteten, liturgischen Gesang der katholischen Kirche in lateinischer Sprache. Bis heute werden verschiedene Theorien zur Entstehung der Melodien diskutiert. Gesichert erscheint, dass die Form der gesungenen Liturgie im Wesentlichen aus Rom stammt, wo sie zwischen dem vierten und dem frühen achten Jahrhundert nach und nach entstand.

Heute, 1200 Jahre nach seiner Blütezeit, entdecke ein breites Publikum die heilsame Wirkung des Gregorianischen Chorals sowie die Freude an überraschenden Interpretationen von Popsongs. So erleben die mittelalterlichen Sakralgesänge ein fulminantes Comeback. Dem Publikum öffne sich eine Tür zu einer musikalischen Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte.

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