Mitgliederversammlung: Haus und Grund Horb lädt zur Infoveranstaltung am 29. März

Horb-Dettingen. Zur Mitgliederversammlung trifft sich der Verein Haus und Grund Horb am Mittwoch, 29. März, ab 19 Uhr im Gasthof Adler in Dettingen.

Der Architekt Tobias Bochmann von Institut Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart wird an diesem Abend aktuelle Tendenzen des Wohnens im Allgemeinen vorstellen und einen kritischen Blick auf die spezifische Situation im ländlichen Raum und mögliche Lösungsansätze werfen.

Neben seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität leitet er mit Hadi Tandawardaja das Architekturbüro Somaa in Stuttgart.

Zum Inhalt des Vortrags: Die Wohnungsfrage ist in den vergangenen Jahren in der öffentlichen Diskussion angekommen – zumindest in den Ballungsräumen. Selbst in Berlin steigen die Mieten, in Stuttgart oder München ist Wohnraum nahezu unbezahlbar, heißt es in der Ankündigung

Im ländlichen Raum stellt sich die Situation etwas anders dar. Häufig herrscht auch hier Knappheit – bei gleichzeitigem Überangebot. Es mangelt an adäquatem Wohnraum. Kleine und Kleinstwohnungen sowie altersgerechte Wohnungen sind meist Mangelware. Einfamilienhäuser gibt es hingegen meist mehr als genug. Doch wer soll sie bewohnen, wenn die Kinder aus dem Haus sind und am Ende nur noch ein Partner übrig bleibt, der im Extremfall auf ein barrierefreies Wohnumfeld angewiesen ist?

Spätestens wenn die Landflucht die Ortskerne veröden lässt, wird es schwierig. Wie kann man dieser Schieflage begegnen? Ist die Nachverdichtung im ländlichen Raum gepaart mit dem Angebot neuer Wohnformen ein möglicher Ausweg? Und lässt sich das mit dem Traum vom eigenen Häuschen im Grünen vereinbaren? So manche Gemeinde im ländlichen Raum hat die Herausforderung angenommen und setzt auf Konzepte jenseits neuer Einfamilienhauswüsten.

Parallel werden in Metropolen wie Berlin oder Zürich, aber auch im experimentierfreudigen Milieu kleinerer Universitätsstädte wie Tübingen, neue Formen des Wohnens insbesondere des gemeinschaftlichen Wohnens erprobt, ob Cluster-Wohnen für Senioren oder die Luxus-WG für zwölf Personen mit eigenem Koch. Das passt nicht für jeden – aber die neuen Ansätze lohnen einer genaueren Betrachtung.