Machen Gäste mit Antifa-Fahnen eine Veranstaltung zur "Werbeveranstaltung für die linksradikale Szene"? REP-Rat Martin Raible glaubt das offenbar. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Aufreger: REP-Rat wirft Veranstaltung "Hetze" vor. Sprecher weist Vorwürfe entschieden zurück.

Horb - Kritik von rechts am linken Mini-Rock-Festival? Republikaner-Stadtrat Martin Raible macht das Fass auf, wie politisch das große Musikevent in der Stadt ist und sein darf. Auslöser: Unter den Besuchern gab es wohl auch einige Anhänger der Antifa, die das mit Fahnen deutlich zu erkennen gaben.

"Ich gönne der Horber Jugend eine große Musikveranstaltung sehr. Wenn aber bei dieser Veranstaltung in Form der überall gezeigten Transparente, Fahnen und Sprechchöre der Antifa gegen Andersdenkende gehetzt wird, kann das nicht mehr als harmlose Musikveranstaltung durchgehen", schreibt Raible in einem offenen Brief. In diesem Fall sei das keine neutrale Musikveranstaltung mehr, sondern eine "Werbeveranstaltung der linksradikalen Szene". Raible: "Viele junge Leute sind nur wegen der Rockmusik gekommen und in eine politische Veranstaltung geraten. Ob sich da alle sicher fühlten und sich getrauten, ihre Meinung offen zu sagen, will ich bezweifeln."

Stimmt das? Benjamin Breitmaier, Pressesprecher des Mini-Rock-Festivals, sagt, dass bewusst politische Bands eingeladen worden seien, was auch schon in der Vergangenheit der Fall gewesen sei. "In Zeiten des Rechtsrucks wollen wir ein Zeichen von Toleranz geben." Ganz klar sagt er aber auch: "Wir haben nichts mit der Antifa zu tun." Jeder könne beim Mini-Rock-Festival seine Meinung sagen, so lange es keine diskriminierende Meinung sei.

Das sieht Raible anders: "Eine Veranstaltung, die großen Wert auf Gewaltfreiheit und Toleranz legt, und die Transparente der nicht ganz so gewaltfreien und toleranten Antifa sind krasse Gegensätze."

Breitmaier verweist auf den Werte-Kodex, den sich die Mini-Rocker selbst gegeben haben und der auch so auf der Homepage zu finden ist. "Wir behandeln alle Menschen mit Respekt und Offenheit und freuen uns, dass unsere Besucher das auch so sehen", heißt es dort. Und: "Was wir nicht wollen: Rassismus, Homophobie, Sexismus und Gewalt haben auf dem Mini-Rock-Festival keinen Platz. Wir dulden keine Form von Diskriminierung."

Eine als Musikveranstaltung getarnte politische Veranstaltung? So lautet Raibles Vorwurf abschließend mit der Forderung, dass könne die Stadt Horb nicht so dulden.

Eine Tarnung gebe es sicher nicht, so Breitmaier. Aber politische Menschen seien die Mini-Rocker sicherlich.