Die Spielplätze auf dem Haugenstein werden erneuert. Diese Schaukel ist noch stabil, wird wahrscheinlich aber versetzt. Foto: Hopp

Bewohner haben Nutzrecht für Spielplätze. Thielmann: "Im Frühjahr sind sie wieder schön."

Horb - Nach dem ganzen Hin und Her um die Nebenkostenabrechnungen gibt es auch gute Nachrichten vom Haugenstein: Die Bewohner wollen jetzt Kinderspielplätze herrichten, und ein Einkaufszentrum und Restaurant sollen neuen Schwung bringen.

Peter Thielmann, Sprecher der Haugenstein-Bewohner: "Bei allem Stress auf dem Haugenstein darf man nicht vergessen, dass wir hier ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl haben. Deshalb sind wir dankbar darüber, dass uns Paul Saiga das Nutzungsrecht für die beiden Kinderspielplätze auf Dauer übertragen hat. Damit haben wir die Möglichkeit, mithilfe von Spielplatzpaten für die geschätzt 150 Kinder hier etwas Schönes zu schaffen."

Saiga ist laut Thielmann der Besitzer der Außenflächen. Mit der Übertragung der Nutzungsrechte für die beiden Spielplätze können die Haugensteiner jetzt starten, aus den heruntergekommenen Flächen etwas zu machen.

Thielmann: "Alle werden Geld geben. Wir haben auch schon gut 15 Helfer, die mit anpacken wollen. Auch die Firma Alexander Heckmann hat uns schon zugesagt, uns zu helfen."

Die Firma Heckmann aus Horb bietet unter anderem Außenanlagen und Baggerarbeiten an. Und das kann der Haugenstein für die Spielplätze sicherlich gut gebrauchen.

Thielmann zeigt den Spielplatz in der gelben Siedlung: "Da müssen wir sicherlich so einiges an Pflaster entfernen. Die Bänke können neu gemacht werden, dazu muss frischer Sand aufgefüllt werden. Auch die Eigentümer des Nachbargebäudes haben schon zugesagt, dass wir den Platz ein bisschen näher an ihr Haus rücken können."

Dann packt Thielmann an die Schaukel: "Die ist noch stabil, aber die müsste wahrscheinlich auch versetzt werden."

Auch im Rathaus hat er schon vorgestern angefragt, ob die Stadt ihn bei der Aufwertung der Spielplätze unterstützen will. Thielmann: "Eine Antwort haben wir noch nicht bekommen." Doch er ist optimistisch, dass da eine positive Rückmeldung kommt.

Der Sprecher der Haugenstein-Bewohner ist auch dabei, nach Sponsoren zu suchen, damit die beiden Spielplätze, die jetzt wirklich in einem schlechten Zustand sind, zum Frühjahr hin wirklich von den fleißigen Bewohnern erneuert werden können.

Die zweite gute Nachricht: Die Umbauarbeiten für das Gebäude vor dem umstrittenen Heizkraftwerk sind auch fast abgeschlossen. Drinnen zu sehen: Fliesen und Kühltheken. Thielmann: "Links kommt ein Lebensmittelgeschäft rein, rechts ein Restaurant. Eigentlich sollte das Zentrum schon im Dezember eröffnen, aber das wird wohl etwas knapp."

Die beiden Spielplätze werden bald von "Haugenstein-Paten" wieder schön gemacht, dazu gibt es bald einen Lebensmittelladen und ein Restaurant in der Siedlung.

Doch was ist mit dem Ärger um die Nebenkosten?

Thielmann: "Heizkraftwerkbesitzer Andreas Osbelt hat immer noch in acht Gebäuden das Warmwasser und die Heizung abgedreht. Doch wir haben inzwischen Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung und anderer Delikte gestellt. Das Urteil über die Nebenkostenabrechnung war noch der letzte Stein in der Kette, die der Staatsanwaltschaft gefehlt hat."

Der Schwarzwälder Bote hatte Ende November über das Urteil das Amtsgerichts Horb berichtet. Darin stellte das Amtsgericht Horb fest: Die Nebenkostenabrechnungen für das Jahr 2013/14 durch die damalige Hausverwaltung Engelmayr stimmen nicht. Das hatten die Haugenstein-Bewohner immer wieder kritisiert und von absurden Abrechnungen gesprochen.

Auf dem Haugenstein-Gipfel im Rathaus wurde deshalb vereinbart, dass Fernwärme-Lieferant Andreas Osbelt seine damaligen Forderungen um 30 Prozent reduziert. In den jetzt vorgelegten Nebenkostenabrechnungen gibt es einen 30-prozentigen Abschlag pauschal, dafür werden die jährlichen Kosten für Warmwasser und Heizung auf alle Wohnungen im Haus gleichmäßig umgelegt.

Thielmann: "Das ist ein Teilsieg." Er hatte sich als Sprecher der Haugenstein-Bewohner für die Ablehnung des Kompromiss-Angebots ausgesprochen (wir berichteten).