Dießens Kirchenchor St. Martin findet keinen Nachfolger für Vorsitzende

Von Eberhard Wagner

Horb-Dießen. Wiebke Peinemann, die den Dießener Kirchenchor St. Martin nunmehr seit elf Jahren als Vorsitzende durch schwieriges Fahrwasser führte, hört auf. Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Gasthaus Teufel in Bittelbronn wurde trotz diverser Vorschläge aus den Reihen der Mitglieder niemand gefunden, der die Nachfolge Peinemanns übernehmen will.

Jetzt wird es wohl so ausgehen, dass Peinemann, die nach Dornstetten verzogen ist, das Amt noch kommissarisch bis zum 11. März des nächsten Jahres weiter ausüben wird. Dann soll jedoch in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein erneuter Versuch unternommen werden, die Nachfolgefrage zu klären. Präses Wieslaw Zielinski gefällt diese Situation gar nicht. Er bat eindringlich darum, den Chor durch die Wahl eines neuen Vorsitzenden am Leben zu halten. Pfarrer Zielinski ist kraft Amtes oberster Vorsitzender vor Chorleiter Thomas Müller. Erst dann folgt der oder die eigentliche Vorsitzende laut der Satzung des Cäcilienverbandes, zu dem der Dießener Kirchenchor gehört.

Von Schriftführerin Brigitte Steurer war zu erfahren, dass in diesem Jahr 14 Veranstaltungen anberaumt waren, darunter auch die diversen kirchlichen Feste, das Geburtstagsständchen für Chormitglied Maria Deger am 8. Juli, das Patrozinium am 16. November und erst kürzlich die überaus erfolgreiche Adventskantate, die gemeinsam mit Dettinger Kirchenchor-Mitgliedern in Empfingen aus Anlass der Neu-Gründung der Seelsorgeeinheit Empfingen/Dießener Tal stattfand.

"Konzert in Empfingen war einmalig"

Wiebke Peinemann ging in ihrem Bericht ebenfalls auf das Konzert in Empfingen ein: "Was wir in der riesigen Kirche erleben durften, war einmalig." Dabei hat die Idee, die Advents-Kantate vor dem Gottesdienst zu singen, den Leuten sehr gut getan, und genau das sollte auch erreicht werden. Somit sei die Kooperation zusammen mit dem Dettinger Chor sehr gut gelungen. "Es hat riesigen Spaß gemacht, in diesem Chor dabei zu sein."

Dies empfand auch Präses Wieslaw Zielinski so, der Wiebke Peinemann stellvertretend für alle Chormitglieder für ihr Engagement dankte. "Zusammen mit Dettingen entstand hier eine wunderbare Gemeinschaft. Man fühlt, dass die Liebe zur Musik verbindet", stellte er abschließend fest.

Kassiererin Ingeborg Wehle, die bereits seit 30 Jahren ihr Amt ausübt, lieferte einen stabilen Kassenbericht ab. Der Kirchenchor stehe ordentlich da, attestierten ihr auch die beiden Kassenprüfer Winfried Rapp und Erwin Schröter. Chorleiter Thomas Müller hob auch nochmals die tolle Sangesleistung des Chors bei der Adventskantate in Empfingen hervor. Der Probenbesuch stieg geringfügig von 87,01 auf 87,19 Prozent, wobei Chorleiter Müller hervorhob: "Alles, was über 80 Prozent ist, ist ein gutes Ergebnis." Am fleißigsten geübt haben die drei Tenöre Lukas Schäfer sowie Erwin und Fidel Schröter. Sie erhielten von Wiebke Peinemann ebenso ein Geschenk wie die fleißigsten Probenbesucherinnen überhaupt, Elfriede Singer und Rita Schröter. Geschenke erhielten auch Notenwartin Lioba Trick und Chorleiter Thomas Müller.

Auch Dießens stellvertretender Ortsvorsteher Benno Müller hatte an diesem Abend noch einige Male versucht, die Nachfolgefrage Peinemanns zu klären. Er selbst wartete mit Vorschlägen auf, doch irgendwann musste auch er feststellen: "Wenn keiner will, dann will keiner." Auch Chormitglied Guido Steimle warb leidenschaftlich bei Winfried Rapp und Ingeborg Wehle, sich doch für das nun vakante Amt zur Verfügung zu stellen. Doch auch er biss auf Granit. Jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden Schriftführerin Brigitte Steurer, Kassiererin Ingeborg Wehle, die beiden Kassenprüfer Winfried Rapp und Erwin Schröter sowie die beiden Beisitzer Lukas Schäfer und Lioba Trick.