Spaßolympiade auf Einladung von Pro Altheim: Die kleinen Olympiasieger mit ihren Trainerinnen Sylvia Becht und Sandra Fabert. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienprogramm: Pro Altheim macht Kinder auf originelle Art mit dörflichen Traditionen vertraut / Sportlicher Ehrgeiz gefragt

Vielseitigkeitsreiter Michael Jung war bislang der einzige Olympiasieger, der aus Altheim stammt. Am Samstagnachmittag kamen gleich 14 neue dazu.

Horb-Altheim. Während sich Reitersmann Jung gerade im ungarischen Strzegom mit der europäischen Military-Elite misst, um dort zu versuchen, in der Dressur, dem Geländeritt und dem anschließenden Springen seinen Europameister-Titel zu verteidigen, boten die Altheimer Kinder in ganz anderen Disziplinen Spitzenleistungen. Wettkampfort war der Platz rund um die Wassertrete sowie die Grillhütte. Die Organisation dieser Spaß-Olympiade lag in den erprobten Händen der Verantwortlichen von Pro Altheim mit ihrer Vorsitzenden Sylvia Becht.

Während Jung mit seinem vierbeinigen Sportkamerad "fischerRocana" zusammenarbeitet, konnten die Kinder bei ihren Wettkämpfen ein Pferd, und sei es noch so gut, überhaupt nicht gebrauchen. Wie will man auch bei der Trendsportart Sackhüpfen den Gaul in den Sack bekommen? Da passen halt am besten Kinder rein. Und um für die beinahe olympische Disziplin Tannenzapfenweitwurf die Sportgeräte zu beschaffen, ist ein Vierbeiner auch eher ungeeignet.

Doch die Kinder durften unter großem Hallo in den nahe gelegenen Wald rennen und die Moggla (Tannenzapfen), die in der närrischen Zeit von den einheimischen "Tannezapfenfressern" in der Maske spazieren getragen werden, einzusammeln. Das Schmeißen war dann hinterher kein Problem mehr. Etwas ungewohnt, doch für Altheim typisch war das Krabba-Spiel (Krabb heißt Krähe). "Die Kinder mussten den behäbigen Gang einer Krähe nachmachen und den Popo dabei immer nahe am Boden haben", erklärte Sylvia Becht.

Ging es hierbei eher etwas langsamer zur Sache, so war beim Schwammspiel sportlicher Ehrgeiz gefragt. Es war ein Spiel, bei dem man ganz schön ins Schwitzen kam. Beim Staffellauf von Eimer zu Eimer war Tempo gefordert. Es galt so viel Wasser wie möglich aus einem Eimer mit einem Schwamm in einen zweiten Eimer, der einige Meter entfernt stand, zu transportieren. Und das gegen die Stoppuhr.

Seit diesem Wettkampfnachmittag wissen die Altheimer Jung-Olympioniken auch, woher der Spruch "Da beißt sich der Hund in den Schwanz" herkommt. Draußen an der Wassertrete biss sich zwar kein Hund in den Schwanz, sondern ein ausgewachsener Drache. Die Teilnehmer fassten sich dafür an den Hüften, das vorderste Kind war der Drachenkopf, der versuchen musste, das hinterste Kind, also die Schwanzspitze, zu fangen. Das war nicht ganz einfach. Etwas leichter war dagegen das Wäscheklammerspiel, das ausdrücklich nicht nur von den Mädchen gespielt werden sollte.

"Die Buben müssen den Umgang mit Wäscheklammern so früh wie möglich lernen", erklärte die Chefin lächelnd. Zur Abkühlung durften die Kinder später noch Plastikenten und -fische aus dem Kneippbecken der Tretanlage mit dem Kescher herausholen, bevor man sich mit einigen lockeren Spielen auf das Wettkampfende vorbereitete.

Spaziergänger, die ab und zu vorbeikamen, wunderten sich sicher auch, dass einige Kinder völlig bunte Gesichter hatten. Nein, sie haben sich nicht über eine verpatzte Disziplin schwarz geärgert oder waren vom Hinfallen grün und blau, sondern eine freundliche Dame hatte sie mit Schminke in tolle Fabelwesen verwandelt.

Dass so viel Beschäftigung in frischer Luft hungrig und durstig macht, ist selbstverständlich, und deshalb kamen Rote und Limo zur Stärkung am Ende des Nachmittags gerade recht.

Insgesamt war es wieder ein toller Event in der Reihe der so langen Tradition des dörflichen Ferienprogramms. Die Kinder hatten Spaß, lernten sich und die Natur ein wenig besser kennen und bekamen viel mehr geboten, als es jedes Animationsprogramm in irgendeinem Hotel fertig gebracht hätte. Und wieder einmal bestätigte sich der Spruch "In Altha ischs halt schee".