Anne Paulen und ihre leckeren hausgemachten Marmeladen aus dem Elsass begeistern die Besucher des Horber Frühlings. Foto: Hopp

In Konkurrenz mit Nachbarkommunen. Rosenberger: "Über neues Konzept nachdenken".

Horb - Da haben die Kollegen unserem OB Peter Rosenberger ein ganz böses Geburtstagsgeschenk gemacht: In fast jeder Kommune drumherum gab es einen verkaufsoffenen Sonntag.

12.10 Uhr. Die Bühne vor dem Altenheim Ita von Toggenburg. City-Manager Thomas Kreidler übergibt OB Peter Rosenberger sein Geburtstagsgeschenk: Eine Jute-Tasche mit Wein und anderen Köstlichkeiten aus dem "Eine Welt-Laden". Fortuna Talheim stimmt die Melodie von „Happy Birthday" an, und alle singen mit. Eigentlich wollte das Stadtoberhaupt seinen Geburtstag nicht "an die große Glocke hängen". Auch Bundestagsabgeordente Saskia Esken (SPD) gratuliert ihm: "Toll, was die Kommune hier mit Handel und den Vereinen auf die Beine stellt. Dazu kann man Sie nur beglückwünschen!"

Dann sind Pfarrer Michael Keller und Diakon Klaus Konrad dran: Der brandneue Mannschaftslastwagen des THW (250 PS, 14 Tonnen) für Beleuchtung muss gesegnet werden. Keller: "Wir segnen diese Fahrzeuge, weil Gottes Wirken in alle Lebensbereiche hineinstrahlt." Diakon Konrad: "Segne dieses Fahrzeug und alle, die damit unterwegs sind."

Und für THW-Ortsbeauftragter Rainer Goller ist das neue Fahrzeug auch ein Segen: "Durch die Flüchtlingskrise hat es ein Sonderprogramm der Bundesregierung gegeben. Sonst hätten wir dieses Fahrzeug nicht."

Esken lobt den THW für "Eure Hingabe. Sie sind wahre Helden." OB Rosenberger: "Weil wir hier soviel Blaulicht haben und die Retter Nachwuchsprobleme, hoffe ich, dass viele Kinder bei Ihnen auf dem Horber Frühling reinschauen."

Vier Stunden später ist dann die Laune von OB Peter Rosenberger nicht mehr ganz so gut. Denn: Viele Aussteller auf dem Marktplatz klagen über weniger Besucher. Beispielsweise Christian Teufel vom Dinnede-Stand: "Es ist ein bisschen ruhiger als letztes Jahr." Anne Paulsen aus dem Elsass: "Es sind weniger Leute hier als letztes Jahr." Ein anderer Stammaussteller sagt: "Es ist krass. Da machen alle Kommunen rund um Horb auch parallel einen verkaufsoffenen Sonntag – und das Stadtmarketing spart sich auch noch die Radiowerbung. Das merkt man jetzt ganz deutlich."

OB Rosenberger steht gerade am unteren Marktplatz. Er sagt: "Der Horber Frühling ist gut besucht. Aber es ist schon ein Rückgang zu spüren. Sulz, Nagold, Herrenberg – alle spielen parallel dasselbe Thema wie Horb. Es ist das erste Mal. Für uns Grund genug, darüber nachzudenken, dass wir neue Trends in unser bisheriges Konzept einarbeiten."

Und was ist mit der geringeren Werbung? Rosenberger: "Der Gemeinderat hat dem Stadtmarketing ein Sparprogramm auferlegt."

Jörg Gericke von der DAK: "Wir haben weniger Besucher als letztes Jahr. Mit der Resonanz sind wir aber mehr als zufrieden. Durch den Übergang von den Händlern über die Gesundheit auf den schwäbisch-elsässischen Markt hast Du alle Altersklassen, die hier vorbeikommen. Es ist natürlich schwierig, wenn sieben Gemeinden wie Sulz, Jettingen, Herrenberg, Altensteig, Nagold und Tübingen zur gleichen Zeit einen verkaufsoffenen Sonntag machen. Vielleicht sollte man sich im Vorfeld da mal absprechen." Weniger Besucher. Die Marktbeschicker merken es. Und was ist mit den Händlern? Der wiedereingeführte Schnäppchenmarkt in der Gutermann-Grundschule läuft.

Ursula Kittel von Neckar Sport: "Wir hätten hier schon um 11 Uhr aufmachen können – so groß ist der Andrang." Moni Schönfeld (Mode und Style): "Es wird hier sehr gut angenommen." Martin Dörr: "Sowohl hier beim Schnäppchenmarkt als auch im Geschäft läuft es super." Sagt auch Michaela Manenti von WLP: "Wir haben um 12.40 Uhr draußen aufgebaut, seitdem ist der Laden voll."Heiderose Raible: "Bei uns ist gut was los. Draußen sehe ich auch viele Leute mit Tüten rumlaufen – ein guter Tag für den Handel."

Neuer Blickfang auf dem Flößerwasen: Die Trikes von Alexandra Kunzmann-Weller aus Bondorf. Sie lächelt: "Wir haben hier eine große Resonanz. Leider gibts hier an der Markthalle nichts zu essen und zu trinken."